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Gärtnertipps: Pflanzen & Pflegen / 16. November 2021

Die grüne Fragestunde - Fragen zu Pflanzen im November 2021


Ob über Facebook, WhatsApp oder per Mail über unseren Volmary Online Shop – jede Woche erhalten wir von euch Fragen rund um das Thema „Gärtnern“. In dieser grünen Fragestunde beantworten unsere Pflanzenexperten Volker Schevel, Raimund Schnecking und Tobias Evels einmal im Monat die häufigsten Fragen zu Pflanzen, die unsere Leser und Leserinnen uns gestellt haben.

Wenn Dir auch eine Frage auf der Seele brennt, zögere nicht, uns einen Kommentar, eine Mail oder eine Nachricht über einen unserer Social-Media-Kanäle zu stellen. Von der Aussaat im Herbst, Frost bei Bananen oder dem Unterstützen von Nützlingen – alles, was das Thema Gärtnern betrifft, ist herzlich willkommen. Die häufigsten Fragen werden dann hier in der grünen Fragestunde noch einmal für alle öffentlich „abgedruckt“ – ob passionierter Hobbygärtner oder auch Neuling, oftmals sind die Fragen gar nicht so unterschiedlich. Darum geben wir diesmal Antworten auf Fragen zu Bananenstauden im Winter oder was man im November noch säen kann. Zusätzlich erfährst Du aber auch wie man Dahlien vor Frost schützt und wie man einem Schädlingsbefall bei Obstbäumen vorbeugt sowie vieles mehr…

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Grüne Fragestunde zu Pflanzen im November 2021


7 Fragen zu Pflanzen im November 2021

1. Ernte im November

Wenn ich auch im November im Garten noch was ernten möchte – Was muss ich dann anpflanzen?

Georg per Facebook
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Hallo Georg! Natürlich kannst Du im November nicht mehr so viel ernten wie im Spätsommer. Aber, der November ist der klassische Kohlmonat. Wenn Du also Kohlsorten in Deinem Garten hast, dann ist jetzt die perfekte Zeit, um diese zu ernten.


Speziell diese Kohlsorten sind in der Regel erntereif:

  • Rosenkohl
  • Grünkohl
  • Chinakohl
  • Rotkohl
  • Blumenkohl
  • Weißkohl

Aber auch Kürbisse sind durchaus ein Gemüse, dass jetzt noch gut geerntet werden kann. Und speziell herzhafte Kohlgerichte sind gerade im Winter eine wunderbare Möglichkeit schnell und einfach etwas Köstliches zuzubereiten.

Raimund Schnecking,
Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


2. Dahlienknollen und Bodenfrost

Speziell an meinen Dahlien und Gladiolen hatte ich dieses Jahr große Freude. Damit sie auch im nächsten Jahr wieder so wunderbar blühen… kann ich sie einfach im Boden lassen oder was sollte ich idealerweise tun?

Ute per Instagram

Hallo Ute! Ein buntes Beet aus Gladiolen und Dahlien ist auch wirklich etwas Wunderbares und lässt einem das Herz ebenfalls aufblühen. Damit dies aber auch im nächsten Jahr wieder so wunderbar blüht, solltest Du die Knollen bitte nicht im Boden lassen. Denn sie sind nicht frosthart und werden den kalten Winter daher nicht überstehen. Idealerweise holst Du die Knollen vorsichtig vor dem ersten Frost aus dem Boden. Dabei solltest Du bitte behutsam vorgehen und bei Dahlien am besten mit einer Grabegabel den Boden um die Pflanzen auflockern oder die Knollen großzügig freilegen.

Dann kannst Du sie am Stängel vorsichtig herausziehen, schneidest den Stiel auf ca. 10 cm Länge ab und entfernst anschließend die Erde von den Knollen. Diese kannst Du ja einfach wieder in die „Ausgrabungsstelle“ zurückgeben. Damit man seinen Lagerraum nicht komplett mit Dahlien vollstellt, kann man sehr große Exemplare auch vor dem Winter teilen, indem man sie vom Stängel aus vorsichtig auseinanderbricht. Die unverletzten Teile werden dann eingelagert oder an Freunde und Nachbarn weitergegeben. Vor dem Einlagern lässt man die Knollen am besten einige Tage an einem luftigen, regengeschützten Ort abtrocknen. An den abgeschnittenen Stielen kann man auch Schlaufenetiketten anbringen, auf denen die Blütenfarbe und -form notiert ist, so kann man im nächsten Frühjahr gegen Ende April seine Lieblingsdahlien wieder gezielt im Garten platzieren.

Zur Überwinterung kannst Du die Knollen locker geschichtet in eine mit Zeitung ausgelegt Holzkiste legen und im Keller lagern. Wichtig dabei ist, dass sie nicht in einem warmen Heizungskeller und auch nicht in einem feuchten Wäschekeller gelagert werden. Denn beides wäre für die Knollen nicht gut. Solltest Du keinen Keller zu Hause haben dann funktioniert es auch gut in einem Vorratsraum oder ähnlich wenig genutzten Räumen oder Kammern, die den Winter über frostfrei bleiben.

Die kleineren Gladiolen lassen sich einfacher ausgraben, sollten von der alten Mutterknolle, die unterhalb der neuen Knolle sitzt befreit werden und können dann wie die Dahlien gelagert werden.

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


3. Winterharte Gräser und Frost

Ich habe Chinaschilf und Pampasgras in meinem Garten. Stimmt es, dass ich keinerlei Vorbereitung zum Überwintern treffen muss? Immerhin sind die Gräser ja winterhart.

Theo per Facebook

Hallo Theo! Erst einmal stimmt es, dass Chinaschilf und Pampasgras winterhart ist und damit in der Regel auch ohne viel Vorbereitung durch die kalte Jahreszeit kommt. Aber auch bei winterharten Gräsern solltest Du trotzdem ein wenig Vorkehrungen treffen. Denn auch wenn Minustemperaturen kein Problem darstellen, so kann doch ein sehr nasser Winter insbesondere dem Pampasgras zusetzen. Chinaschilf übersteht die Winter in den meisten Regionen Deutschlands ganz gut.

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Dementsprechend kannst Du das Pampasgras am besten zu einem zwiebelförmigen Büschel zusammenbinden. So wird der Großteil des Regens außen an dem Gras entlanglaufen und nicht den Weg in die Pflanze finden. Darum ist es auch ratsam Pampas-Gräser nicht vor dem Winter zu schneiden. Auch bei anderen winterharten Gräsern sollte man den Rückschnitt erst im Frühjahr durchführen, da die herabhängenden Blätter den Wurzeln der Pflanzen auch ein wenig Kälteschutz geben können. Um sicherheitshalber zusätzlichen Kälteschutz zu geben, kannst Du natürlich auch Laub unter den Gräsern verteilen. Achte aber hierbei darauf, dass das Laub nicht zu dicht übereinanderliegt, da er sonst zu Fäulnisbildung kommen kann, falls der Winter doch nicht so frostig wird. Zudem kannst Du im Winter den Raureif an den Blütenständen und Blättern der Ziergräser genießen und hast eine wunderbare kleine Winterwelt in Deinem Garten.

Das war es aber dann auch schon an Vorkehrungen. So kommen Deine Gräser mit Sicherheit gut durch den Winter und Du kannst Dich auch im nächsten Jahr wieder an ihnen erfreuen.

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


4. Aussaat im November

Ich habe mir im Spätsommer meinen Nutzgarten neu eingerichtet und würde jetzt noch gerne was aussäen. Geht das überhaupt und wenn was?

Heide per Mail

Liebe Heide! Toll, dass Du Dir einen Nutzgarten angelegt hast. Denn es gibt kaum was Besseres als frisches Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten. Wenn Du jetzt noch etwas aussäen möchtest, dann musst Du ein paar Dinge beachten. Wie Du Dir vorstellen kannst, gibt es nicht mehr so viele Gemüseorten, die im November noch in den Boden eingebracht werden können. Denn viele würden die kalte Jahreszeit schlicht und einfach nicht überstehen. Aber auch bei denen, die noch ausgesät werden können ist es wichtig, dass sich noch kein Frost im Boden befindet. Zudem sollten die Temperaturen generell noch im Schnitt über 5 Grad sein und sich sozusagen in einem moderaten Bereich befinden.

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Wenn das alles gegeben ist, dann kannst Du noch beispielsweis folgende Sorten aussäen bzw. Knollen pflanzen:

und auch Obstbäume, Himbeersträucher oder Haselnusssträucher können bei moderaten Temperaturen durchaus noch eingepflanzt werden.

Du siehst, auch im November kann man noch etwas im Garten tun. Wir wünschen Dir viel Erfolg mit Deinem Nutzgarten.

Raimund Schnecking,

Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


5. Banane auspflanzen

Ich habe mir eine Bananenpflanze gekauft und möchte diese gerne auspflanzen und auch im Winter draußen lassen. Kann ich das direkt machen oder muss die Pflanze erst eine gewisse Größe erreicht haben?

Gabi per WattsApp
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Hallo Gabi! Ich finde es total spannend, dass Du Dir eine Bananenpflanze geholt hast. Und in der Tat, auch wenn manche das vielleicht nicht glauben, auch in unseren Breitengraden kann man eine Bananenpflanze draußen überwintern, zumindest wenn man bestimmte Vorkehrungen trifft. Aber – hierzu ist es unabdingbar zu wissen um welch eine Banane es sich handelt. Grundsätzlich unterscheidet man in


  • Bananenstauden aus gemäßigten Zonen (winterharte Stauden)
  • Bananenstauden aus subtropischen Gebieten (kühle Überwinterung)
  • tropische Bananenstauden (warme Überwinterung)

Solltest Du eine tropische oder subtropische Banane haben, dann muss sie vor dem Winter ausgepflanzt und reingeholt werden. Dort kann sie dann in einem Kübel überwintern. Denn sie würde sonst den Winter nicht überstehen. Bei subtropischen Bananen kommt es zu einem darauf an, wo genau Du lebst und ob der Winter moderat oder extrem wird. In jedem Fall musst Du sie aber vor der Kälte schützen.

Hierzu kannst Du zum Beispiel Kaninchendraht nehmen und um die Banane herumstellen. Dann füllst Du ihn mit Laub oder Stroh, sodass die Banane gut geschützt ist. Zu guter letzte kannst Du sie noch mit Noppenfolie umwickeln. Aber Du kannst den gleichen Effekt auch mit einer alten Regentonne erzielen. Säge hierzu einfach den Boden ab und stülpe sie dann über Deine Bananenstaude. Auch hier kannst Du Laub oder Stroh einfüllen. Achte dabei aber darauf, dass die Tonne nicht zu plan auf dem Boden steht, damit auch noch Luft zirkulieren kann.

Das alles kannst Du aber erst mit etwas älteren und kräftigeren Bananenstauden machen. Wenn sie noch jung sind, dann werden sie auch geschützt keinen Winter im Freien überstehen.

Raimund Schnecking,

Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


6. Nützlingen helfen

Kann ich im Winter noch Nützlingen helfen und den Befall von Schädlingen einen Riegel vorschieben?

Hannah per Mail

Hallo Hannah! Schön, dass Du ein Herz für Tiere und speziell Insekten hast und gerne den Lebensraum Garten unterstützen möchtest. Wenn Du Beerensträucher hast, dann solltest Du die letzten Früchte bitte hängen lassen, denn diese dienen Vögeln und auch Insekten als Nahrungsquelle. Wichtig ist natürlich auch, dass Du Deinen Garten nicht zu sehr „aufräumst“ und ein paar wilde Ecken lässt. In diesen kannst Du dann ein paar kleinere Laubhaufen liegen lassen oder auch gerne Stängel von Stauden. Denn in dem Laub überwintern Igel und Erdkröten, wohingegen in den Stängel Insekten und Spinnen einen guten Winterunterschlupf finden.

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Auch liegengebliebenes Totholz ist für viele Insekten ein guter Unterschlupf und sollte nicht komplett von Dir weggeräumt werden. Florfliegen, Marienkäfer und auch einige Schmetterlinge verkriechen sich über Winter manchmal auch auf Dachböden oder in Schuppen und Gartenlauben. Im Frühjahr sammeln sie sich dann häufig an der Innenseite der Fenster und finden nicht heraus. Hier kannst Du helfen, wenn Du Ihnen bei ansteigenden Temperaturen im Frühjahr den Weg ins Freie ermöglichst.

Bei Schädlingen hätte ich noch einen Tipp gegen Schnecken. Solltest Du im Sommer beobachtet haben wo sich die Schnecken in Deinem Garten oft gesammelt haben, dann lockere dort die Erde auf. Denn hier werden sich wahrscheinlich die abgelegten Eier befinden. Durch den aufgelockerten Boden kommen sie an die Oberfläche und sind dem Frost besser ausgeliefert. So kannst Du auf jeden Fall die Anzahl der Schnecken im nächsten Jahr reduzieren.

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


7. Schädlingen an Obstbäumen vorbeugen

Im letzten Frühling wurden meine Obstbäume leider von Schädlingen befallen. Die Blätter waren fast alle abgefressen und es befanden sich viele Raupen auf dem Baum. Ich frage mich, ob ich jetzt schon diesem Befall vorbeugen kann.

Cäcilia per WattsApp

Hallo Cäcilia! Das tut mir sehr leid und ich weiß genau wie ärgerlich und zum Teil auch frustrierend es sein kann, wenn Schädlinge die Obsternte zu Nichte machen. Was Du beschreibst klingt für mich sehr nach einem Befall von Frostspannern. Und tatsächlich ist genau jetzt die richtige Zeit, um einem erneuten Befall entgegenzuwirken. Denn die Weibchen der Frostspanner klettern im Herbst aus dem Boden heraus und in die Kronen von Obstbäumen. Hier legen sie dann ihre Eier ab und im Frühling schlüpfen dann die Raupen. Diese haben einen enormen Appetit und machen sich direkt über den Baum her.

Damit das im nächsten Jahr nicht noch einmal vorkommt, kannst Du einen Leimring um den Stamm Deines Obstbaumes legen. Dieser hindert die Weibchen des Frostspanners dann daran den Baum emporklettern zu können. So solltest Du im nächsten Jahr keine Frostspanner-Raupen in Deinem Baum haben.

Raimund Schnecking,

Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary



Wir wünschen ganz viel Spaß beim Gärtnern!


Von
Christoph
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