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Gärtnertipps: Pflanzen & Pflegen / 17. Januar 2022

Die grüne Fragestunde - Fragen zu Pflanzen im Januar 2022

von Anna

Ob über Facebook, WhatsApp oder per Mail über unseren Volmary Online Shop – jede Woche erhalten wir von euch Fragen rund um das Thema „Gärtnern“. In dieser grünen Fragestunde beantworten unsere Pflanzenexperten Volker Schevel, Raimund Schnecking und Tobias Evels einmal im Monat die häufigsten Fragen zu Pflanzen, die unsere Leser und Leserinnen uns gestellt haben.

Wenn Dir auch eine Frage auf der Seele brennt, zögere nicht, uns einen Kommentar, eine Mail oder eine Nachricht über einen unserer Social-Media-Kanäle zu stellen. Von der Sträucherpflege im Winter, die Anzucht von Papayas oder der Vermehrung von Sukkulenten – alles, was das Thema Gärtnern betrifft, ist herzlich willkommen. Die häufigsten Fragen werden dann hier in der grünen Fragestunde noch einmal für alle öffentlich „abgedruckt“ – ob passionierter Hobbygärtner oder auch Neuling, oftmals sind die Fragen gar nicht so unterschiedlich. Darum geben wir diesmal Antworten auf Fragen zu Lagerung von Saatgut oder wie man Salat auf der Fensterbank vorziehen kann. Zusätzlich erfährst Du aber auch wie man das Gartenjahr am besten vorplant und was es mit Bio-Saatgut auf sich hat sowie vieles mehr…

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Grüne Fragestunde zu Pflanzen im Januar 2022


7 Fragen zu Pflanzen im Januar 2022

1. Obstbäume schneiden

Man hört verschiedene Meinungen darüber wann Obstbäume geschnitten werden sollen. Wann ist ein passender Zeitpunkt?

Sven per Facebook
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Ein Erhaltungsschnitt bei Obstbäumen dient für die Erhaltung der Fruchtbarkeit der Bäume. Zusätzlich werden sie in Form gehalten und Äste ‚aussortiert‘. Entfernt werden sollten dabei drei Arten von Zweigen: Wasserschosse, Konkurrenztriebe und abgetragene Zweige. Diese sind für die Fruchtbildung nicht relevant oder würden sogar die Erntemenge und -Qualität beeinflussen. Zudem hilft eine lichte Baumkrone Pilzkrankheiten vorzubeugen und erleichtert zudem die Ernte.

Im Spätwinter lohnt es sich bei dem Kernobst zur Säge zu greifen, denn von Februar bis März sollten Apfel, Birne und Quitte geschnitten werden. Es ist wichtig zu wissen, dass vom 1.März bis 30.September die Vogelbrutzeit stattfindet und es in dieser Zeit gesetzlich verboten ist große Schnitte durchzuführen. Kleine Pflegeschnitte, sind erlaubt, solange dort kein Vogel brütet. Nach dem Kernobst reihen sich Pfirsich und Aprikose in die Reihe der Schnittzeit von April bis Mai ein. Der Schnitt von Kirsche, Pflaume und Zwetschge sollte im Sommer – Spätsommer durchgeführt werden.

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


2. Papayas ziehen

Ich habe im Supermarkt eine Papaya ergattert und wollte nun aus den Kernen versuchen ein paar Papayas zu ziehen. Geht das?

Louanne per Instagram

Wenn Du eine Papayapflanze im Supermarkt ergattern konntest und daraus nun Pflanzen ziehen möchtest, ist es wichtig, dass die Papaya reif ist, wenn du die Samen entnimmst. Natürlich kannst Du auch Saatgut kaufen oder, wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen möchtest, eine Papayapflanze kaufen. Wenn Du eine Pflanze kaufst, hast Du nicht wie bei Saatgut das Risiko, dass die Pflanze eventuell männlich, weiblich oder zwittrig sein wird. Unsere Papaya 'Sunnybees®' wird in einem 12cm Topf angeboten und kann dann von Dir großgezogen werden. Dies ist übrigens sehr leicht, da die Papaya eine schnellwüchsige Pflanze ist und mit genügend Nährstoffen und einem sonnigen und warmen Platz nahezu in den Himmel wachsen möchte.

Aber zurück zum Saatgut: Wenn Du Deine Papaya essen möchtest, kannst Du vorher die schwarzen Samen entfernen, abwaschen und noch einmal abrubbeln, damit das Fruchtfleisch entfernt ist. Danach kannst Du die Samen ein bisschen trocknen lassen und anschließend schon in Anzuchterde pflanzen. Pro Anzuchttopf sollte nur ein Kern gelegt werden, damit die kleinen Pflanzen sich nicht mit ihren Wurzeln in die Quere kommen. Ein Anzuchtgefäß mit ca 25 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass die Samen gut keimen können. Sind die Samen gekeimt und haben neben den Keimblättern ihre ersten richtigen Blätter gebildet, können die Pflanzen in nährstoffreiche und lockere Erde gepflanzt werden. Ab da an kannst Du Deiner Papaya beim Wachsen regelrecht zuschauen und sie ca alle 2 Wochen mit Dünger belohnen. Viel Spaß mit diesem schönen Exoten!

Raimund Schnecking,

Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary

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3. Saatgut richtig lagern

Ein paar mal ist aus meinem Saatgut nichts richtig geworden. Kann es sein, dass das Saatgut falsch gelagert wurde oder war es einfach kein gutes Saatgut?

Matthias per Facebook

Auch wenn es nicht danach aussieht: Saatgut ist lebendig und damit verbunden auch nicht unendlich lange keimfähig. Der Zeitraum der Keimfähigkeit ist zudem von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich und sollte deshalb gekannt und beachtet werden. Während Tomatensaatgut bei der richtigen Lagerung sogar bis zu 10 Jahre keimfähig bleiben kann, ist die Spanne bei Zwiebelgewächsen sehr viel kürzer. Um Saatgut möglichst gut zu lagern, sollte eine Sache erreicht werden und das ist die Unterbindung der Stoffwechselaktivitäten der Samen.

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Dies wird durch eine niedrige Temperatur, Luftabschluss und eine geringe Luftfeuchtigkeit erreicht. Bei 15 Grad und ca. 30% Luftfeuchtigkeit halten sich die meisten Samen sehr gut und garantieren auch im nächsten Jahr noch eine hohe Keimfähigkeit. Hast Du Saatgut in Keimschutzverpackungen gekauft, sollten diese bis zum Aussaattermin geschlossen bleiben und falls Restmengen übrig bleiben, sollte die Tüte wieder zugeklebt oder zumindest fest zugefaltet werden und am besten in einer luftdichten Plastikdose aufbewahrt werden. Gewächshäuser und Schuppen sind aufgrund der Temperatur, Feuchtigkeit sowie möglicherweise hungrigen Mäusen eher ungeeignete Orte zur Saaatgutaufbewahrung. Und auch wenn es mal nicht ganz so gut klappt – auch von Natur aus ist eine 100%ige Keimfähigkeit nahezu nicht möglich, da Pflanzen nicht 100% keimfähige Samen ausbilden. Als Anhaltspunkt ist eine Keimfähigkeit von 90% als sehr gut anzusehen.

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


4. Sukkulenten vermehren

Gibt es verschiedene Arten Sukkulenten zu vermehren? Und welche ist am besten geeignet?

Nadine per Mail

Ab dem Frühjahr beginnt die Zeit um Sukkulenten zu vermehren. Viele Sukkulenten können vegetativ, also über Pflanzenteile, vermehrt werden. Aber auch eine Aussaat ist möglich, jedoch etwas schwieriger in der Umsetzung. Falls Du direkt mit einer adulten Pflanze beginnen möchtest, haben wir auch Sukkulenten in unserem Shop. Für die Art der vegetativen Vermehrung ist es wichtig, dass jede Schnittstelle zuerst antrocknen kann, bevor sie in den Boden gesteckt wird. Gerade Sukkulenten speichern viel Wasser und können sonst anfangen zu faulen. Wir stellen Dir einmal die drei geläufigsten Arten der Vermehrung vor:

1. Kindel: Hierbei ist die Vermehrung besonders leicht, da sich an der Mutterpflanze schon eigene kleine Pflanzen gebildet haben, die nach ihrer Trennung schon sehr schnell anwachsen können. Meistens besitzen sie sogar schon Wurzeln. Hierbei kann einfach ein Kindel abgenommen und in einen neuen Topf gepflanzt werden. (Bsp. Haworthie, Aloe und Echeverien)

2. Blattstecklinge: Hierbei wird ein intaktes Blatt einer Mutterpflanze mit der Hand abgebrochen und in Erde gesteckt. Das Blatt bildet anschließend Wurzeln aus und aus diesem entsteht eine neue kleine Pflanze. (Bsp. Crassula, Kalanchoe)

3. Stecklinge: Hierbei werden ganze Nebensprosse abgebrochen oder abgeschnitten, welche ähnlich wie bei einem Blattsteckling in die Erde gesteckt werden. Die gewählten Stücke sollten jedoch nicht allzu groß sein. Zudem müssen Schnittstellen vor dem Kontakt mit der Erde gut antrocknen. (Bsp. Weihnachtskaktus, Feigenkaktus, Euphorbia)

Wir wünschen Dir viel Spaß beim Vermehren dieser interessanten Gewächse!

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary

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5. Salat auf der Fensterbank vorziehen

Kann man auch im Januar Salat anbauen und ernten?

Lutz via Instagram
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Gerade Salat eignet sich besonders gut, um ihn das gesamte Jahr über anzubauen. Dies geht in den kalten Monaten besonders gut auf einer hellen Fensterbank. Durch sein schnelles Wachstum hast Du dadurch auch einen regelmäßigen Nachschub an frischen Blättern. Vor allem Pflücksalat ist hierfür geeignet. Nicht nur, weil seine Größe überschaubarer bleibt als bei einem Kopfsalat, sondern auch weil man diesen mehrmals pflücken kann und dieser erneut austreibt.

Wenn doch einmal nachgesät werden sollte, solltest Du darauf achten, dass Salat ein Lichtkeimer ist und deswegen nicht mit Erde bedeckt werden sollte. Falls Du Dich übrigens nicht auf die Fensterbank beschränken möchtest, gibt es durchaus auch Sorten, die im Winter draußen im Beet angebaut werden können. Auch wenn sie winterhart sind, sollte man dort jedoch das Frieren verhindern und die kleinen Salate mit einem Gärtnervlies abdecken.

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


6. Gartenplanung

Wie plane ich am besten meinen neuen Garten?

Olli per Mail

Im Januar ist das Aufgabengebiet im Garten noch überschaubar und in Verbindung mit dem Start in ein neues Gartenjahr ist dieser Zeitpunkt perfekt für eine Planung des Gartens. Ob neu anlegen oder einfach das Abändern des vorherigen Anbauplans – Die Gartenplanung ist ein wichtiger Bestandteil des Gärtnerns.


Wir haben einmal die relevantesten Ablaufschritte bei der Gartenplanung zusammengefasst:


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1. Maße nehmen (wenn noch nicht vorhanden)

2. Diese Maße sollten zu Papier gebracht werden. Eingezeichnet werden alle Grenzen, Gebäude, Zäune, Elemente und Pflanzen, die bestehen bleiben sollen

3. Eigenschaften vom Garten notieren. Dazu gehören die Bodenbeschaffenheit und die Lichtverfügbarkeit (Sonne/Schatten)

4. Wish-List erstellen. Hierbei kannst Du all Deine gewünschten Pflanzen aufschreiben

5. Anschließend schaust Du, welche Bedingungen sie benötigen und ob Dein Garten diese erfüllen kann

6. Mit Pflanzen, die Du Dir am meisten wünschst, fängst Du an und trägst diese in die Skizze ein

7. Bei der Verteilung sowohl die Bedürfnisse der Pflanzen beachten als auch die Farbzusammenstellung und die Formen. Dies ist wichtig, damit es nicht zu unruhig wirkt.

Als wichtige Unterstützung der Gartenplanung dienen seit Jeher Bücher. Unser Volmary Gartenbuch enthält viele wichtige Infos zur Gartengestaltung, sowie ganze Beetgestaltungsvorschläge.

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


7. Vorteile Biosaatgut

Das Angebot an Biosaatgut wird immer besser und ich möchte komplett darauf umsteigen. Lohnt sich das?

Nico per WhatsApp

Wo liegen die Unterschiede zwischen Bio-Saatgut und anderem Saatgut? Bei Biosaatgut müssen Vorschriften eingehalten werden, die auch die Züchtungsebene betreffen. Saatgut, welches die Zusatzbezeichnung F1 trägt, darf auch als Biosaatgut deklariert werden, da die Herstellung des Saatgutes durch ein biotechnisches Verfahren umgesetzt wird. F1 heißt nämlich nicht, dass gentechnische Verfahren verwendet werden, wobei Erbgut verändert werden würde, sondern lediglich die Vermehrung nach der Mendelschen Vererbungslehre. Für die F1 Hybridsorten werden die Eltern so gekreuzt, dass möglichst einheitliche F1 Generationen entstehen.

Biossaatgut darf jedoch nicht mit Fungiziden oder anderen chemischen Präparaten behandelt werden. Durch verschiedene Bio-Siegel und unterschiedliche Herstellungsprozesse ist es jedoch manchmal gar nicht so einfach diese Eigenschaften alle miteinander zu vergleichen. Ob Du Biosaatgut oder anderes Saatgut verwenden möchtest, kannst Du natürlich für Dich entscheiden.

Volker Schevel,

Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary



Wir wünschen ganz viel Spaß beim Gärtnern!


Von
Anna
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