Im August herrscht im Gemüsebeet Hochsaison: Gurken, Tomaten, Auberginen, Kartoffeln oder Melonen begeistern mit reifen und leckeren Früchten. Bei einigen Pflanzen wie Kartoffeln, Hülsenfrüchten oder Kraut- und Kohlsorten führt das Ernten jedoch zu leeren Stellen im Gemüsebeet. Zudem sorgt die sommerliche Hitze für Stress bei den Pflanzen – was wiederum Schädlinge anlockt. Deshalb gibt es nun ein paar Tipps für den Gemüsegarten im August.
Der August ist einfach herrlich: Der Gemüsegarten quillt fast über vor frischen Zucchini, scharfen Chili, knackigen Gurken, saftigen Tomaten oder erfrischenden Melonen. Wer Probleme damit hat, der nicht enden wollenden Gemüseflut entgegen zu treten, findet auf unserem Blog viele verschiedene Rezepte. Wie wäre es beispielsweise mit einem süßen Melonen-Eis oder einem erfrischenden Melonen-Himbeer-Cocktail, einem fruchtigen Physalis-Chili-Chutney oder vegane Zucchini-Dinkel-Spaghetti?
Auch Kartoffeln oder Kohlpflanzen können je nach Anbauzeitraum meist schon Ende Juli oder Anfang August geerntet werden. Wenn sich daher nun das Gemüsebeet allmählich lichtet, stellt sich vielen die Frage, ob man die leer gewordenen Plätze im Beet noch für irgendetwas nutzen kann? Die Antwort, die Volker, unser Pflanzenprofi, darauf gibt, ist einfach: „Ja, auch im August können noch einige Gemüsepflanzen gepflanzt werden!“ Doch welche Pflanzen eignen sich für die Nach- oder Folgekultur? Zwar ist die Zeit, um verschiedene Fruchtgemüsesorten wie Tomaten, Gurken oder Zucchini zu pflanzen, vorbei, doch andere, schnell gedeihende Pflanzen oder Herbst- und Wintergemüse können auch im August noch ausgesät oder gepflanzt werden.
In der ersten Augusthälfte kann man beispielsweise Grünkohl, Porree, Pflücksalat oder einige Küchenkräuter wie Petersilie oder Schnittlauch aussäen. „Besonders Petersilie freut sich über eine Aussaat im Juli oder August, da die Pflanzen bei den warmen Temperaturen deutlich schneller keimen und sich rasch zu schönen Kräutern entwickeln“, erklärt Volker. Daneben lassen sich vorgezogenen Gemüsepflanzen wie Endivien, Blumenkohl oder Kohlrabi ins Beet pflanzen. Auch winterharte Kräuter wie Oregano, Thymian oder Bohnenkraut kann man noch im August oder September in den Garten pflanzen.
Winterharte Kräuter wie Salbei, Thymian, hier der Silberthymian ‘Silver Queen’, oder das Currykraut ‘Kari’ lassen sich auch noch im Spätsommer pflanzen
Buschbohnen oder schnelle Möhren müssen sogar schon in der ersten Julihälfte ausgesät werden, damit sie genügend Zeit haben, sich zu entwickeln. Spinat, Radieschen und Feldsalat werden dagegen meist ab Mitte August ausgesät, Feldsalat kann sogar noch im September gepflanzt werden. Der im August ausgesäte Spinat kann bereits Ende September geerntet werden. Es ist auch möglich, den Spinat im Beet zum Frühjahr überwintern und ihn dann im Frühjahr zu ernten. Herbstrüben wie Teltower Rübchen lassen sich ebenfalls noch gegen Ende August aussäen und circa zwei Monate später ernten.
Wer bereits für das nächste Jahr etwas Grün ernten möchte, kann auch Winterzwiebeln oder Lauchzwiebeln pflanzen. Bestenfalls pflanzt man sie ebenfalls in der ersten Augusthälfte, damit sie vor den kalten Temperaturen des Winters noch wachsen und gedeihen können. Im Frühjahr können dann die leckeren, milden Zwiebeln geerntet werden.
„Wer auf einem abgeernteten Beet eine Gründüngung plant, pflanzt am besten Lupine, Luzerne, Wicken, Raps oder Klee, Weißer Senf und Raps“, empfiehlt der Gartenbauingenieur Volker. Denn diese Pflanzen sorgen für einen stickstoffreichen Boden, auf dem man im folgenden Jahr wieder starkzehrende Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Auberginen pflanzen kann. Die Gründüngungspflanzen werden daher nicht geerntet, sondern gemulcht. Übrigens können auch die hübschen Sonnenblumen für die Gründüngung genutzt werden. Die Vögel freuen sich dann im Herbst über die Sonnenblumenkerne.
Mehr Informationen zum Fruchtwechsel findest Du in diesem Artikel „Fruchtwechsel im Gemüsegarten“.
Auch Sonnenblumen eignen sich als Gründüngungspflanzen
Für viele Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika, Chili oder Zucchini ist das warme Augustwetter optimal. Allerdings darf man nicht vergessen, dass auch die wärmeliebenden Pflanzen bei dem trockenen und sonnigen Wetter mehr Wasser transpirieren und deshalb auch mehr Wasser benötigen. „Sicherheitshalber sollte man daher während besonders heißer Tage sowohl morgens als auch abends kontrollieren, ob die Erde um die Pflanze herum bereits trocken ist“, rät Volker. Ist die Erde noch feucht, muss nicht gegossen werden. Eine krümelige und trockene Erde ist jedoch ein Zeichen dafür, dass man die Pflanze bewässern sollte. Spätestens wenn eine Pflanze ihre Blätter hängen lässt, wird es Zeit, zur Gießkanne zu greifen. Allerdings hat Volker hiefür noch zwei wichtige Tipps parat:
Weitere Informationen zum richtigen Gießen bei Trockenheit gibt es in dem Artikel „Richtig Gießen bei Trockenheit – 4 Tipps“.
Besonders empfindlich auf zu starke Sonneneinstrahlungen regieren vor allem Gurken. Aber auch Erdbeeren oder selbst robuste Tomaten können durch plötzlich auftretende Hitze und starke Sonnenstrahlung in Mitleidenschaft gezogen werden. „Damit die Blätter keinen Sonnenbrand bekommen, sollte man die Pflanzen am besten beschatten oder – wenn sie im Kübel stehen – an einen schattigeren Ort stellen“, lautet der Tipp unseres Gartenbauingenieurs.
Auch im August müssen die meisten Gemüsepflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbisse, Auberginen oder Artischocken gedüngt werden. Schließlich brauchen sie Nährstoffe, um weitere Blüten oder Früchte auszubilden. Allerdings gibt es laut Volker eine Einschränkung: Während einer besonders heißen Periode, wie wir sie bereits zweimal in diesem Jahr erlebt haben, sollte man das Düngen einstellen. Die meisten Pflanzen befinden sich in dieser Zeit nämlich im Hitzestress. Nachdem sich das Wetter jedoch wieder abgekühlt hat, darf man die Pflanzen mit ein paar Nährstoffen gerne wieder unterstützen.
Tomaten brauchen ausreichend Nährstoffe, um Früchte auszubilden
Geschwächte Pflanzen bieten leider Schädlingen eine ideale Angriffsfläche, sodass die Pflanzen noch mehr geschwächt werden – ein Teufelskreis. Um den zu unterbrechen, können Kräuterkuren und Pflanzenstärkungsmittel helfen. Besonders häufig trifft man im Sommer Thripse, Blattläuse, Spinnmilben, Weiße Fliege oder Mehltau. Damit diese Schädlinge keine Chance haben, sollte man die folgenden drei Pflanz- und Pflegeregeln beachten:
Auch die Wahl der richtigen Nachbarpflanzen kann dazu beitragen, dass sich Schädlinge nicht so stark verbreiten können.
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