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Gemüse / 07. Oktober 2019

Kartoffeln, Pastinaken & Co. – Gemüse richtig lagern


Seit dem Spätsommer kommt man aus dem Ernten gar nicht mehr raus. Doch häufig kann man mehr ernten, als man verbrauchen kann. Da stellt sich die Frage: Wie kann ich das Gemüse richtig lagern, sodass es möglichst lange frisch bleibt?

Bereits im August beginnt die Ernte verschiedener Knollen- und Wurzelgemüsesorten und auch Rotkohl oder Weißkohl sind gern gesehene Bewohner im Gemüsebeet. Bei erfolgreicher Mischkultur im Gemüsegarten lassen sich daher im Spätsommer bis in den Herbst hinein frische Feldsalate, Kartoffeln, Mohrrüben, Grünkohl, Rote Beete, Kürbisse oder Pastinaken ernten. Leider kommt man manchmal kaum noch mit der Ernte hinterher, weshalb sich einem spätestens im Oktober die Frage stellt: Wie kann ich das ganze Gemüse lagern?

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Wohin mit den ganzen Kürbissen, fragen sich viele Hobbygärtner im Oktober


Gemüse lagern

Neben dem Einkochen, Einfrieren, Trocknen oder Einlegen gibt es auch die Möglichkeit, das Gemüse einzulagern. Denn das Schöne an Gemüsesorten wie Kartoffeln, Pastinaken, Rote Beete, Kohlrabi, Rettich oder Sellerie ist, dass es sich ohne Probleme monatelang aufbewahren lässt. Bevor Du ans Werk gehst, gibt es allerdings 5 Punkte zu beachten.

1. Welches Gemüse kann man für den Winter einlagern?

Gemüsesorten mit Wurzeln oder Knollen wie Mohrrüben, Rettich, Rote Beete, Pastinaken, Kohlrabi oder Sellerie können monatelang gelagert werden, ohne dass der Geschmack darunter leidet. Auch Kopfkohlsorten wie Weißkohl oder Rotkohl können bei fachgerechter Lagerung über mehrere Wochen aufbewahrt werden. Gemüse wie Tomaten, Chili oder Paprika lassen sich hingegen in leckeren Saucen, aromatischen Ölen oder durch schlichtes Trocknen oder Einfrieren haltbar machen – und für deine Zucchini- oder Auberginen-Ernte findest Du auf unserem Blog verschiedenste Rezeptideen!

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Kohl lagert man am besten kühl und trocken


2. Wann ist der richtige Erntezeitpunkt für Wintergemüse?

Spätestens vor dem ersten Frost sollten die Beete abgeerntet werden. Allerdings gibt es auch Gemüse, welches auf dem Beet überwintern kann. Zu den frostharten Gemüsesorten zählen beispielsweise Grünkohl, Rosenkohl, Feldsalat, Winterzwiebeln, Pastinaken, junge, kleine Spinatpflanzen oder Porree. Diese winterharten Gemüsepflanzen können Temperaturen unter 0 Grad relativ gut aushalten, weshalb sie das ganze Jahr über im Beet verbleiben und nach Bedarf geerntet werden. Sinken die Temperaturen unter die -10-Grad-Marke sollte man das Beet jedoch mit Vlies abdecken, um die Pflanzen vor dem Frost zu schützen. Auch Möhren und Mangold können auch bei kälteren Temperaturen im Beet bleiben, sie brauchen allerdings ein wenig Frostschutz. Bevor die -5-Grad-Marke erreicht wird, sollte jedoch lieber geerntet werden.

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Mangold – Temperaturen um die 0 Grad verträgt er, kälter sollte es jedoch nicht werden


3. Wie sollte das Gemüse vorbereitet werden?

Direkt nach der Ernte müssen die Blätter des Wurzel- und Knollengemüses entfernt werden – kurze Blattansätze von circa 2 cm sollten ruhig stehen bleiben. Das Wurzel-, Knollen- und Kohlgemüse muss nun sorgfältig auf Schadstellen oder andere Verletzungen untersucht werden, denn es dürfen nur gesunde Früchte mit unversehrter Außenhaut eingelagert werden, damit keine Fäulnis entsteht. Wenn das Gemüse noch feucht ist, legt man es erst mal zum Trocknen an einen kühlen, trockenen Ort. Waschen sollte man das Gemüse lieber nicht. Das Gemüse ist bereit für die Lagerung, wenn sich die Erde abklopfen lässt, ohne feuchte Spuren zu hinterlassen.

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Gemüse einlagern: Wurzel- und Knollengemüse auf die Lagerung vorbereiten


Die Kohlköpfe zieht man mitsamt Strunk aus der Erde. Der Strunk sollte dabei möglichst nicht verletzt werden. Die großen, äußersten Blätter der Kohlköpfe, die eventuell Pilzsporen in sich tragen, sollten entfernt werden. Die inneren Umblätter können ruhig als Schutzschicht am Kohlkopf verbleiben. Gewaschen werden muss das Gemüse nicht – die gröbste Erde kann man einfach abklopfen.

4. Wo kann man das Gemüse einlagern?

Die meisten Wintergemüsesorten mögen es kühl und dunkel. Bei Temperaturen unter 5 Grad können sich Schimmelpilze oder Fäulnispilze nicht ganz so schnell ausbreiten, da der Stoffwechsel fast komplett eingestellt wird. Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Raum sorgt zugleich dafür, dass die Früchte nicht vertrocknen, da sie während der Lagerung Wasser verlieren.


Gemüse lagern – Keller oder Schuppen?

Früher wurde Wintergemüse häufig in Vorratskammern im Keller gelagert, denn alte Keller waren dunkel, kühl und besaßen eine hohe Luftfeuchtigkeit – ideale Bedingungen zur Lagerung. Mittlerweile sind die meisten Keller zu warm und zu trocken. Würde man das Gemüse hier lagern, triebe es zu schnell aus und würde verderben. Ein frostfreies Gewächshaus, einen frostfreien, dunklen Schuppen oder eine Garage könnte man als Alternative nutzen, wenn sich die Temperaturen weitestgehend zwischen 1 und 10 Grad befinden und der Raum nicht zu hell ist.

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Die Vital-Kartoffeln von Volmary lagert man am besten in mit Sand bedeckten Kisten im kühlen Schuppen oder Keller


Kopfkohlsorten wie Rotkohl oder Weißkohl fühlen sich an einem dunklen und kühlen Ort wohl. Ein tiefliegender, alter Kellerraum oder ein frostfreier, dunkler Schuppen sind daher für die Aufbewahrung gut geeignet. Man kann die Kohlköpfe sowohl in Kisten lagern als auch über Kopf am Strunk an der Decke aufhängen. Dafür werden die äußeren Umblätter nach hinten umgelegt und am Strunk festgebunden. Am Strunk wird nun ein Seil von der Decke aus befestigt, sodass der Kohlkopf nun kopfüber im Raum hängt.

Kürbisse wie der Hokkaido-Kürbis ‘Uchiki Kuri’ oder der Herz-Hokkaido ‘Amoro’ bevorzugen im Gegensatz zu den meisten Wintergemüsesorten wärmere Temperaturen von 11 bis 16 Grad. Zugleich mögen sie es nicht ganz so feucht, weshalb man sie lieber trocken und luftig lagern sollte.

Auch Kartoffeln wie die Vital-Kartoffeln präferieren eine trockenere Umgebung. Leider kann man sie nicht mir Kürbissen zusammen lagern, da sie deutlich kühlere Temperaturen zwischen 4 und 8 Grad für die Lagerung brauchen. Kartoffeln werden daher am besten in einem alten, kühlen Kellerraum oder in einem dunklen, frostfreien Schuppen in einer luftigen Kiste gelagert. Eine leichte Sandschicht kann die Haltbarkeit verlängern.


Erdmieten für Pastinaken, Möhren oder Rote Beete

Eine weitere Möglichkeit zur Lagerung von Gemüsesorten wie Steckrüben, Pastinaken, Möhren oder Rote Beete ist die Erdmiete beziehungsweise der Erdkeller im Garten. Für die Erdmiete benötigt man eine gelochte Waschmaschinentrommel oder eine Holzkiste, die man in die Erde eingräbt. Man sollte die Kiste jedoch nicht zu tief in die Erde graben, damit das Wasser nicht von unten eindringen kann. Dicht verschlossene Kisten aus Kunststoff oder Metall sind eher ungeeignet, da die Luftfeuchtigkeit hier nicht entweichen kann – und gerade die Kartoffeln brauchen eine Möglichkeit zum „Atmen“. Die Wäschetrommel oder Holzkiste wird mit etwas Sand ausgelegt, auf die nun Möhren, Rote Beete oder Steckrüben kommen. Man kann die Möhren auch aufrecht in den Sand stecken. Abschließend wird die Erdmiete mit etwas Stroh und Laub abgedeckt. Zu Beginn sollte die Abdeckung noch relativ dünn sein, damit überschüssige Luftfeuchte entweichen kann. Später kann die Laubschicht dann mit Stroh, weiterem Laub oder Erde verstärkt werden. An regenreichen Tagen kann man Vlies als Abdeckung nutzen.

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Wo sollte man Gemüse lagern?

Da Erdmieten leider häufig von Mäusen heimgesucht werden, die sich dann an der gesamten Ernte erfreuen, empfiehlt es sich, die Holzkiste mit Stacheldraht und Maschendraht zu umwickeln. Allerdings bietet auch dies keinen guten Schutz vor Mäusen. Sicherer ist daher die alte Waschtrommel oder ein gemauerter Raum. Vorbeugend kann man auch um sein Lager ein paar Mausefallen aufstellen, da man im Frühjahr sonst eine böse Überraschung erlebt.


5. Warum sollte man Äpfel nicht zusammen mit Gemüse lagern?

Äpfel wie auch Birnen sollte man lieber nicht in der gleichen Kiste oder im gleichen Raum mit Kartoffeln, Pastinaken, Möhren oder Rüben aufbewahren, da sie Ethylen (Ethen) ausströmen. Dieses Gas beschleunigt den Reifeprozess der umliegenden Früchte, weshalb es auch Reifegas genannt wird. Die Reifung der gelagerten Gemüsesorten sollte jedoch weitestgehend zum Erliegen kommen, weshalb die Aufbewahrung von Äpfeln in der gleichen Kiste kontraproduktiv ist. Zwar sind Kürbisse etwas weniger anfällig, dennoch ist es sinnvoll Äpfel und andere Gemüsesorten getrennt zu lagern. Auch faulende Pflanzenreste produzieren größere Mengen Ethylen, man sollte daher das Lager regelmäßig kontrollieren und alles Schimmelige, Faulige etc. entfernen.

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Von
Arabelle
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