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Kräuter / 13. Juli 2021

Kräuter ernten und haltbar machen

von Anna

Viele von uns haben im Frühling frische Kräuter im Garten oder auf dem Balkon angepflanzt. Doch was macht man nun eigentlich damit? Noch schnell für den Teller Tomate Mozzarella oder die selbstgemachte Pizza Margherita ein paar frische Blätter vom Basilikum zupfen? Genau das solltest Du Deinen Kräutern nicht antun, wenn Du längerfristig etwas von ihnen haben möchtest.

Kräuter richtig ernten

Durch das Abzupfen einzelner Blätter schadest Du nämlich dem Wachstum der Pflanze, da an der Stelle, an der Du Deine Pflanze kürzt, das neue Wachstum wieder beginnt. Das bedeutet, dass wenn Du direkt die obersten Blätter entfernst, die Pflanze dort oben neue Verzweigungen bildet. Dadurch kann der Trieb zu schwer werden und schließlich umkippen. Der beste Punkt zum Schneiden der Pflanze befindet sich ca. auf einem Drittel ihrer Höhe. Hier kann sich Deine Pflanze wieder gut verzweigen und bekommt einen schönen, buschigen Wuchs mit reichlich neuen Blättern. Ist es ein verholztes Kraut, bieten sich die Stellen knapp über dem Holz für einen Schnitt an. Für einen schönen Wuchs erntest Du am besten zuerst die Triebe, welche an den Seiten herunterhängen oder die, die schon am höchsten gewachsen sind. Bei Petersilie ist es sinnvoll die kompletten Triebe zu ernten und nicht nur die oberen Blätter abzuzupfen. In den Trieben hält die Petersilie für Dich nämlich mehr ihrer Nährstoffe bereit und die Pflanze sieht nach der Ernte nicht aus wie ein trauriger Igel. Das Herz der Petersilie solltest Du durch zu tiefes Schneiden dennoch nicht verletzen.

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Den Basilikum lieber auf 1/3 der Höhe abschneiden für einen buschigen Wuchs

Sind Kräuterblüten essbar?

Nicht nur die Blätter von unseren geliebten Kräutern sind für den Verzehr geeignet. Auch deren Blüten sind essbar und dazu noch wunderschön anzusehen. Möchtest Du Deinem Dessert, Salat oder anderen Gerichten einen besonderen Touch verleihen, kannst Du ganz einfach auch die Blüten von Basilikum und Co. verwenden. Die einzigen Blüten, welche Du nicht nutzen solltest, sind die von Waldmeister und Petersilie. Deren Blüten enthalten bestimmte Wirkstoffe, welche bei hoher Dosierung nicht gewollte Nebenwirkungen mit sich bringen können.

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Bei allen anderen Kräutern ist der Verzehr unbedenklich, oder anders gesagt sogar lecker und gesund. Wenn Du die Blüten ernten möchtest, dann solltest Du das am besten gegen Vormittag oder Nachmittag machen, da die Blüten während der Mittagshitze schnell verwelken würden. Also am besten direkt einmal ausprobieren und beim nächsten Dessert einfach ein paar Blüten drüberstreuen und auf die Wow-Reaktion der Gäste warten. Auf dem Bild sind verschiedene Kräuter und Blüten zu sehen, welche man super lecker auf einer Pizza essen kann.


Den Bienen etwas gutes tun

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Doch nicht nur Du kannst Dich an den blühenden Kräutern erfreuen, denn die süße Nektarquelle lockt allerlei Gäste auf Deinen Balkon oder Garten. Bienen und Hummeln kommen sehr gerne auf einen kurzen Snack vorbei. Das ist ein guter Grund, auch bei oder nach der Ernte, etwas für die kleinen Besucher über zu lassen. Hast Du also vor, Deine Pflanzen zurückzuschneiden, dann kannst Du etwas von den blühenden Trieben stehen lassen. Vor allem Salbei und Basilikum sind beliebt.

Die gesamten Kräuter sollten im besten Falle beim Kauf von Dir so gewählt werden, dass die unterschiedlichen Kräuter über das Jahr verteilt blühen und somit eine dauerhafte Nahrungsquelle darstellen. Das ist im Hinblick auf das Insektensterben ein wichtiger Punkt, wo Du als Gärtner*in Deinen Teil beitragen kannst, um Schmetterlinge und Co. zu unterstützen. Davon abgesehen sind die Blüten auch wunderschön anzusehen und zu fotografieren.


Pflegeschnitt bei Kräutern

Nicht nur für die Ernte werden manche Kräuter einen Kopf kürzer gemacht. Bei einigen ist ein Pflegeschnitt sinnvoll, um ein gesundes Wachstum zu fördern und den Ertrag zu steigern. Beim Rucola beispielsweise solltest Du die Blütentriebe regelmäßig entfernen, damit Du das ganze Jahr über schmackhafte, und keine scharfen und bitteren, Blätter ernten kannst. Hiermit förderst Du zusätzlich einen buschigen Wuchs, wie auch bei Deinem Rosmarin, wenn Du ihn schneidest. Basilikum wird durch Schneiden daran gehindert Blüten zu produzieren, beziehungsweise die Blütezeit wird nach hinten verschoben. Das wird teilweise gemacht, da die Blätter weniger aromatisch sind, wenn die Basilikumpflanze blüht. Aber es gibt auch genug gute Gründe, um Deine Basilikumpflanze blühen zu lassen, wie das oben genannte Anbieten einer Nektarquelle für Bienen.


Welcher Zeitpunkt für die Ernte von Kräutern?

Für Heilkräuter ist ein guter Erntezeitpunkt kurz vor der Blüte, da dann der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist. Aber auch im Winter musst Du auf Deine Kräuter nicht verzichten. Viele von ihnen kannst Du das ganze Jahr über ernten. Dazu gehört Petersilie, Rosmarin, Oregano, Rucola und Schnittlauch, wenn dieser über den Winter geschützt steht. Die Gefahr beim draußen Ernten im Winter ist jedoch erhöht, da die Pflanzen an den frischen Wunden Erfrierungen und Verletzungen bekommen können. Deshalb ist Vorsicht geboten. Petersilie kannst Du jedoch problemlos im Winter naturgefroren ernten, worauf sie im Frühjahr direkt wieder neu austreibt. Das Ernten solltest Du nur dann vermeiden, wenn die Petersilie blüht. Nicht nur die Blüten an sich sind nicht für den Verzehr geeignet, sondern auch die Blätter haben dann einen erhöhten Apiol-Gehalt, was für Schwangere sogar gefährlich sein kann. Die Ernte solltest Du deshalb in dieser Zeit unterlassen. Bei der Ernte im Sommer kannst Du ja einmal schauen, ob Dir ein Unterschied auffällt, wenn Du die Petersilie morgens erntest. Genau dann soll sie nämlich besonders aromatisch schmecken.

Im Gegensatz dazu benötigt Basilikum für eine ganzjährige Ernte mindestens 10-15°C und ein helles Plätzchen am Fenster. Ansonsten ist bei ihm nur eine Ernte von Frühjahr bis Herbst möglich. Auf der Fensterbank fühlen sich auch noch andere Kräuter wohl, wie Fruchtsalbei, Estragon, Currykraut, oder Liebstöckel.

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Kurz vor der Blüte enthalten die Kräuter am meisten ätherische Öle

Kräuter haltbar machen

Am besten ist es natürlich, wenn Du Deine Kräuter frisch verwenden kannst, da Du dann am meisten von den wertvollen Inhaltsstoffen profitierst und die Kräuter super schmecken. Musst Du die Kräuter jedoch ernten und haltbar machen, gibt es für jedes Kraut Tipps, wie das am besten gelingt. Wenn man an mediterrane Küchen denkt, in denen kleine Kräuter-Sträuße zu trocknen hängen, verlockt dieses schöne Bild zur Nachahmung. Allerdings ist diese Art des Haltbarmachens nicht für alle Kräuter geeignet. Basilikum lässt sich nur schwer durch Trocknen haltbar machen und auch beim Erhitzen verliert er sein Aroma. Hierbei ist das Einlegen in Öl oder simples Einfrieren die bessere Alternative. In Öl können fast alle Kräuter wie Petersilie, Rosmarin, Rucola, Salbei, Oregano und Thymian konserviert werden. Bei Rucola bietet sich, wie Du bestimmt schon einmal von Bärlauch gehört hast, ebenso die Verarbeitung zu einem Pesto an.

Wenn Du Dich doch für die Sträußchen-Variante entschieden hast, dann lohnt es sich dabei, besonders aromatisch duftende Kräuter zu verwenden. Darunter fallen dann Thymian, Majoran, Rosmarin, Oregano, Salbei, Estragon und Lavendel. Wichtig ist nur, dass sie ein trockenes und luftiges Umfeld haben und locker gebunden sind, damit die Sträuße gut trocknen können. Durch das Trocknen werden die Kräuter noch intensiver im Geschmack und verströmen ihren wunderschönen Duft im ganzen Raum. Vor allem dann, wenn man an ihnen reibt, während man sie für ein Rezept vorbereitet, entfaltet sich ihr gesamter Duft. Du kannst auch direkt eigene Mischungen anfertigen, indem du unseren Pizza Mix erntest und zum trocknen zusammenbindest. Die getrockneten Kräuter kannst Du dann zum Beispiel in ein kleines Gläschen mit Korkverschluss füllen und so deine eigenen Gewürzmischungen kreieren.

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Hübsch verpackt eignet sich das auch wunderbar als kleines Geschenk oder Mitbringsel. Das Trocknen kannst Du natürlich auch mit den Blüten der Kräuter machen. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie das Herstellen eines Blüten-Salzes mit Rosmarin. Oder auch das Einlegen von Kräuterblüten ist ein schönes Geschenk und sieht fantastisch aus, wie bei dem Basilikumessig mit unseren Blüten vom Basilikum 'Magic Blue'.

Falls Du nun doch einmal zu viel auf einmal geerntet hast und Dir die anderen Methoden zum Haltbarmachen nicht zusagen, gibt es noch immer die bewährte Methode des Einfrierens. Klein geschnittener Schnittlauch, Rosmarin und Petersilie ist so mehrere Monate haltbar. Als Möglichkeit gibt es entweder das direkte Einfrieren im Beutel oder Du kannst die kleingeschnittenen Kräuter mit Wasser zu Eiswürfeln gefrieren lassen. Bei den Eiswürfeln hast Du dann direkt einzelne Portionen für deine Gerichte zur Hand.


Ein paar weitere Inspirationen, was man mit Kräutern noch schönes machen kann, findest Du hier unten.

Von
Anna
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