Ernteüberschuss? Chilis haltbar machen!
Chilis im Garten und auf dem Balkon gehören bei Urban Gardenern und erprobten Hobbygärtnern zur absoluten Grundausstattung. Die kleinen scharfen Früchte gedeihen zuverlässig im Beet und im Topf und machen mit ihren bunten Farben auch optisch was her. Doch wenn die Erntezeit da ist und man die ersten feurigen Gerichte von Thai- über Tex-Mex bis zur karibischen Küche durchprobiert hat, stellt sich die Frage: was passiert mit dem Rest der reichen Ernte?
Die richtige Sorte, die richtige Methode
Im Interesse unserer Magenschleimhaut wollen wir mal nicht alles auf einmal wegputzen. Bei den härteren Sorten unseres Drachenfeuer-Sortiments, wie dem Habanero-Chili ‘Calita® Orange‘ oder – noch schlimmer – dem Indischen Dorset Naga Chili ‘Cresto‘ werden die meisten mit diesem Plan ohnehin nicht weit kommen… Im Sortiment ist aber für jeden etwas dabei – egal ob Warmduscher, Abenteurer oder Feuerspucker.

Um auf Dauer immer bekömmliche Dosen der eigenen Chili-Ernte parat zu haben, muss man die Früchte also haltbar machen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und auch hier ist für jeden – je nach Grad der Küchenerfahrung bzw. Faulheit – die richtige Methode dabei. Und mit der Auswahl der richtigen Sorte kannst Du Dir den passenden Schärfegrad selbst aussuchen. Wir haben Dir hier ein paar Vorschläge zusammengestellt.
1 | Chilis trocknen und Chilipulver selber machen
Also einfacher geht’s wirklich nicht. An einem trockenen, gut durchlüfteten Ort trocknen Chilis ja fast von selbst. Du breitest Deine Ernte – zum Beispiel vom Topf-Peperoni ‘Apache’ – einfach auf Küchenpapier aus (die Früchte sollten sich nicht gegenseitig berühren) und wendest Sie täglich. Alternativ kannst Du mit Nadel und Faden die Stiele durchstechen und Deine Chilis quasi an der Leine aufhängen. Nach 3-4 Wochen müssten sie durchgetrocknet sein. Du erkennst, ob sie trocken sind, wenn die Früchte ganz leicht und brüchig sind. Sollten sie noch weich sein, warte besser nochmal 1-2 Wochen. Bei dickfleischigen Sorten, wie der Jalapeno-Chili ‘Samira® Shiny‘ lohnt es sich, die Früchte im Ofen zu trocknen. Dafür kannst Du die Früchte einfach bei 50-70° mehrere Stunden im Ofen lassen, bis sie getrocknet sind.

Die getrockneten Chilis kannst Du nun luftdicht in einer Dose oder einem Gefrierbeutel mehrere Monate aufbewahren. Oder Du gehst noch einen Schritt weiter und verarbeitest sie direkt im Mörser zu groben Chiliflocken oder in der elektrischen Kräutermühle zu Chilipulver. Die Stiele müssen natürlich vorher entfernt werden! 😉
2 | Jalapeno-Scheiben einlegen
Natürlich kann man jede Chili-Sorte einlegen. Aber die dickfleischigen Jalapenos werden für diese Methode besonders gerne verwendet und gehören in dieser Form zu den Basiszutaten eines jeden Szene-Burgerladens. Und wie immer sind die selbstgemachten die leckersten!
Zutaten
- 500g Jalapeno-Chilis ‘Samira® Shiny‘, Bananen-Peperoni ‘Texana® Hot Banana’ oder Deine Lieblings-Chilis
- 700ml Wasser
- 700ml Essig (z.B.)
- 2 EL Zucker
- 1 EL Salz
- Je nach Geschmack ganze Knoblauchzehen und dicke Zwiebelringe

So geht’s
- Wasser, Essig, Zucker und Salz in einen Topf geben und aufkochen.
- Fünf oder sechs Marmeladengläser mit kochendem Wasser sorgfältig ausspülen.
- Die Chilis gut waschen, in 5mm dicke Scheiben schneiden und in die Gläser füllen. Je nach Geschmack eine Knoblauchzehe und/oder 2-3 Zwiebelringe hinzufügen.
- Jetzt die Gläser randvoll mit dem kochenden Sud aufgießen und gut verschließen. Sofort auf den Kopf stellen und auskühlen lassen.
Nach ein bis zwei Wochen sind Deine Chilischeiben durchgezogen und bereit für Deine Burger, Sandwiches und Chiligerichte. Übrigens geben sie ihre Schärfe zum Teil an die Flüssigkeit ab und sind daher nicht mehr so scharf wie vorher. Wenn Du es also scharf magst, nimm einfach eine noch schärfere Sorte!
3 | Tabasco-Sauce selber machen
Die legendäre Tabasco-Sauce. Welche geheimen Zutaten sie enthält, werden wir wohl nie erfahren… Es sei denn, wir gucken auf die Rückseite der Flasche: Sie besteht nämlich nur aus Chilis, Essig und Salz. 🙂 Natürlich steckt noch ein langwieriges Reifeverfahren dahinter, aber die schnellere Methode für Selbstmacher kommt dem Original auch so ganz schön nahe. Vor allem, wenn man den Peperoni ‘Fireflame‘ mit seinem klassischen Cayenne-Pfeffergeschmack verwendet. Und so geht’s:

Zutaten
- 500g Peperoni ‘Fireflame‘ oder Deine Lieblings-Chilisorte
- 50g Salz
- 150ml Branntwein oder Apfelessig
So geht’s
- Die Chilis waschen, die Stiele entfernen und grob hacken.
- Anschließend mit dem Pürierstab oder der Küchenmaschine pürieren und den Brei mit dem Salz gut vermischen.
- Ein bis zwei Marmeladengläser mit kochendem Wasser sorgfältig ausspülen.
- Das Chili-Salz-Gemisch in die Gläser füllen und mit einer dünnen Salzschicht bestreuen, damit kein Schimmel entsteht.
- Die Gläser 3-4 Wochen bei Zimmertemperaturen lagern.
- Anschließend den Essig hinzufügen, umrühren und einen weiteren Tag stehen lassen.
- Zum Schluss das Gemisch durch ein feines Sieb oder ein Tuch streichen und in sterile Behälter füllen. Im Kühlschrank lagern.
Sind Deine Chilis zu scharf?
Zum Schluss noch ein Tipp für alle drei Methoden: Wenn Du glaubst, dass Deine Chilis zu scharf sind, entferne einfach die Kerne und das weiße Fruchtfleisch. Das sind die schärfsten Teile der Chilis!
Aber wie gesagt: im Drachenfeuer-Sortiment findest Du Chilis in allen Schärfegraden. Vom milden Spiralpeperoni ‘Sumher‘ bis zum Indischen Chili Dorset Naga ‘Cresto‘, der alles wegbrennt, was sich ihm in den Weg stellt!
Hast Du Lust auf ein Chili-Tasting?
Hier sind unsere Vorschläge:
1. Stufe: “Das Weichei” – Mini-Snack Paprika ‘Lubega®‘
2. Stufe: “Der Einsteiger” – Spiralpeperoni ‘Lyric®’
3. Stufe: “Der Machbare” – Ungarischer Peperoni ‘Amboy®’
4. Stufe: “Der Feuerspucker” – Peperoni ‘Fireflame®’
5. Stufe: “Der Fluch der Karibik” – Scotch Bonnet Chili ‘Animo®’
6. Stufe: ” Der Stich des Scorpions” – Trinidad Scorpion Chili ‘Fortado’
Hier geht’s zum Chili-Sortiment bei den Pflanzenprofis auf Volmary.de!
Mehr Beiträge zum Thema Chili-Pflanzen? Hier findest Du mehr Chili-Beiträge! Wie scharf sind Volmary Chili Pflanzen? Hier im Blogbeitrag “So scharf sind unsere Chili-Pflanzen” erfährst Du es! Du suchst ein weiteres Rezept für eine selbst gemachte Chilisauce oder ein selbst gemachtes Chili-Öl? Dann lese jetzt den Blogbeitrag “Chilisauce selber machen – Volmary Homemade Chilisauce” oder den Beitrag “Rezept für Chili-Öl mit getrockneten Chilis und Kräutern”.
Schöne Auflistung 😉 Es gibt noch einige Möglichkeiten mehr, wie zum Beispiel das Herstellen von Chili Salz oder Öl.
LG
Hallo Alex, danke 🙂 Klar, natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten! Liebe Grüße 🙂
Danke für diese schöne Auflistung. ich habe immer soviel Chili übrig! Man weiß überhaupt nicht wo hin damit! 🙂
Liebe Grüße, der Uli
Gerne! Wir haben jedes Jahr das gleiche Problem 😀
Liebe Grüße von Arne & Arabelle
Ich habe mir in diesem Jahr eure Fireflame geholt. Die geht richtig ab und ich weiß überhaupt nicht wohin mit der Ernte! Hole ich mir auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder. Grüße, Ralf.
Hallo Ralf,
das glaube ich dir direkt. Meine Fireflame ist auch sehr lecker und ertragreich. Selbst jetzt sind immer noch Früchte dran.
Liebe Grüße, Isabelle