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Gartengestaltung / 20. August 2020

Die Welt der Gräser – 5 Tipps fürs Gräser pflanzen


Gräser sind das Haar der Mutter Erde“ formulierte es einst der berühmte Staudenzüchter und Gartenpoet Karl Foerster – und die Haare der Mutter Erde gibt es in unterschiedlichsten Formen, Größen und Farben. So lassen sich mit Gräsern tolle Pflanzkombinationen für Beet & Balkon zaubern. Doch was muss man beachten, wenn man Gräser pflanzen möchte?

Besonders gerne werden Gräser im Spätsommer gepflanzt. Insbesondere Gräser wie wie Alang-Gras, buntlaubige Seggen und Rotes Lampenputzergras, die mit einer besonders schönen Herbstfärbung begeistern, sind beliebte Herbstpflanzen.
Wenn man winterharte Gräser pflanzen möchte, an denen man sich mehrere Jahre lang erfreuen möchte, ist eigentlich das zeitige Frühjahr als Pflanzzeitraum zu empfehlen. So haben die Gräsern ausreichend viel Zeit, um einzuwurzeln und den kommenden Winter gut zu überstehen. Die Bepflanzung mit Gräsern im Spätsommer ist aber auch kein Problem; und selbst im Oktober lassen sich bei milden Temperaturen noch Gräser pflanzen. Sicherheitshalber sollte man die Gräser jedoch bei eisiger Kälte im Winter mit einem Frostschutz ausstatten, beispielsweise indem man sie mit Vlies oder einer alten Decke umwickelt.


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Die bunte Welt der Gräser

Wer seinen Garten oder seinen Balkon mit Gräsern verschönern möchte, steht oft vor der Qual der Wahl. Denn Gräser gibt es in unzähligen Varianten; in klein, in groß, mit schmalen oder breiten Blättern, in roten, grünen oder braunen Farbtönen, mit und ohne Herbstfärbung oder mit attraktiven Blütenähren; es gibt winterharte Gräser und Gräser, die bereits bei niedrigen Plusgraden eingehen, es gibt empfindliche und robuste Sorten und es gibt Gräser, die die Sonne lieben und andere, die den Schatten bevorzugen. Für jeden Balkon, für jedes Beet, für jede Terrasse gibt es das passende Gras. Eine Entscheidung zu treffen, kann einem demnach oft etwas schwierig fallen. Allerdings gibt es Aspekte, auf die man in jedem Fall achten sollte, wenn man Gräser pflanzen möchte, damit man auch lange Freude an den hübschen Pflanzen hat!

1. Nicht zu groß, nicht zu klein, wie groß darf’s denn sein?

Wenn man im Pflanzen-Online-Shop oder in der Gärtnerei nach Gräsern für den Garten oder Balkon stöbert, sollte man sich bewusst machen, dass nicht alle Gräser so klein bleiben – einige wie das Pampasgras, das Garten-Reitgras oder das Chinaschilf können bis zu 3 Meter hoch werden. Im Balkonkasten sind diese Gräser daher falsch aufgehoben. Stattdessen machen die hohen Gräser wie beispielsweise das Chinaschilf ‚Malepartus‘, das mit seinen leicht roten Blütenständen und dem breiten Laub in oranger Herbstfärbung eine eindrucksvolle Erscheinung ist, im Garten eine gute Figur: So sind die imposanten Gewächse als Solitärpflanze vor der Eingangstür, als Schattenspender neben der Terrasse oder als Leitpflanze im Hintergrund eines schönen Staudenbeetes tolle Hingucker!
Für den Balkon oder für das Beet sind hingegen kleine, kompakt wachsende Gräser geeignet. Dazu gehören unter anderem die hübschen Federborstengräsern ‚Little Bunny‘ und ‚Hameln‘, die cremeweiß-grüne Palmwedel-Segge ‚Bicolor Fountain‘, die schattenliebende Wald-Hainsimse ‚Sherwood‘ oder die robuste Japan-Segge ‚Ice Dance‘.

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Das Alang-Alang-Gras ‘Red Baron’ mit rot gefärbten Blättern neben der kompakten Palmwedel-Segge ‚Bicolor Fountain‘ . Im Hintergrund stehen die Federbosten- und Lampenputzergräser ‚Little Bunny’, ‘Rubrum’ und ‘Moudry’.


2. Licht und Schatten

Während manche Gräser wie das Federborstengras oder das Flatterbinse helle und sonnige Plätze bevorzugen, mögen es andere wie die Japan-Segge oder die Palmwedel-Segge eher schattiger. Hainsimsen können sogar an sehr schattigen Orten wachsen, wo kaum Licht hinfällt. Manche Gräser wie das Chinaschilf sind auch recht anpassungsfähig und kommen daher mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen zurecht, wobei sie an halbschattigen und sonnigen Standorten deutlich besser gedeihen.


Gräser pflanzen – den richtigen Standort finden

GräserSchattenLichter SchattenHalbschattenSonneVollsonne
Alang-Alang-Gras xx
Blauschwingel xx
Chinaschilf xxx
Federborstengras (auch Lampenputzergras) xxx
Flatterbinse xxx
Hainsimsexxx
Japan-Segge xxx
Palmwedel-Segge xx
Pampasgras xx

Schatten = kaum Sonne, relativ dunkler Standort
Lichter Schatten = wenig Licht bzw. wenige Stunden Sonne
Halbschatten = halbtägig Sonne, eher den Vormittag über
Sonne = viele Sonnenstunden
Vollsonne = durchgehend Sonne, inkl. praller Mittagshitze


3. Nicht-winterharte Gräser vs. winterharte Gräser

Worauf man beim Kauf von Gräsern ebenfalls achten sollte, ist, dass nicht alle Gräser winterhart sind. Wer nicht-winterharte Gräser in den Garten oder in den Kübel auf den Balkon pflanzt, wird spätestens bei den ersten Minusgraden bemerken, dass die Gräser diesen Temperaturen nicht gewachsen sind. Nicht-winterharte Gräser pflanzt man deshalb lieber im Frühjahr, wenn keine Fröste mehr drohen und man sich den ganzen Sommer über an ihnen erfreuen kann. Sie machen sich besonders gut in Sommerbeeten oder Balkonkästen neben einjährigen Sommerblumen wie Begonien, Petunien oder Geranien. Einige kurzlebige, nicht-winterharte Gräser wie das rote Federborstengras (Pennisetum x advena) ‚Rubrum‘ werden dennoch gerne im Herbst gepflanzt, da sie besonders gut mit Knospenheide oder Zier-Chilis harmonieren und so schöne Pflanzkombinationen für herbstliche Kübel ergeben.

Daneben gibt es aber auch winterharte Gräser, die man sowohl im zeitigen Frühjahr als auch im Spätsommer pflanzen kann. Damit die Gräser gut anwurzeln können, sollte man jedoch bei angekündigten Frösten Acht geben und die Gräser mit einer Decke, Noppenfolie oder Vlies schützen. Winterharte Gräser sind ideal, um sie in mehrjährige Staudenbeete zu pflanzen oder um sie als Solitärpflanze ins Beet oder in den Vorgarten zu setzen, wo sie als optischer Hingucker fungiert. Zudem lassen sich mit hohen winterharten Gräsern auch Strukturen für den Garten schaffen.


Extra-Tipp von Pflanzenexperte Volker: Daneben gibt es bei winterharten Gräsern die Unterscheidung zwischen sommergrünen und immergrünen Gräsern: Während die oberirdischen Pflanzenteile der sommergrünen Gräser im Herbst strohig werden und absterben, stehen die immergrünen Gräser das ganze Jahr über in Farbe – quasi wie die Tannenbäume. 😉 Sommergrüne wie auch immergrüne Gräser können in den Garten wie auch auf den Balkon gepflanzt werden.


4. Trockene Wüste oder nasser Teich?

Einige Gräser, allen voran Echte Schilfgräser, sind ideal zur Teichbepflanzung. Auch Pfahlrohr, Wollgras, Zypergras, Simsen, Binsen oder vielen Seggen wie die Morgenstern-Segge oder die Neuseeland-Segge eignen sich für eine teichnahe Bepflanzung. Andere Gräser wie die sehr trockenheitsverträglichen Japan-Gold-Segge, das zarte Federgras und der robuste Blauschwingel fühlen sich jedoch auch auf trockenerem Gartenboden wohl, sodass man auch ohne große Sorgen mal in Sommerurlaub fahren kann.


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Extra-Tipp von Pflanzenexperte Volker: „Schilfgräser wie das Chinaschilf gehören nicht zu den Echten Schilfgräsern, auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein macht. Chinaschilf zählt daher zu den Unechten Schilfgräsern.“


Foto: Chinaschilf ‚Malepartus‘ vor der Eingangstür


5. Wie viel Hunger haben die Gräser?

Die meisten Gräser mögen einen Boden mit mittlerem Nährstoffgehalt. Ein hoher Anteil an Stickstoff im Boden kann dazu führen, dass die Pflanzen zu schnell in die Höhe schießen und die Halme weich werden und schließlich umknicken. Ohne Nährstoffe geht es jedoch auch nicht – schließlich brauchen die Pflanzen diese, um zu wachsen. Beim Einpflanzen im Frühjahr kann man also ruhig etwas Kompost oder Langzeitdünger in die Erde einarbeiten. Anschließend wird wieder im nächsten Frühjahr gedüngt, wenn die sommergrünen Gräser neu austreiben. Auch die immergrünen Gräser vertragen nun eine Portion Dünger.

Extra-Tipp von Pflanzenexperte Volker: „Ein grober Anhaltspunkt für die nötige Düngermenge kann die jeweilige Pflanzengröße sein: Pflanzen, die viel Grünmasse bilden, brauchen eine höhere Düngermenge – beispielsweise Chinaschilf, Rutenhirse und große Federborstengräser. Zwerge und langsam wachsende Arten benötigen eine kleinere Menge Dünger, dazu gehören beispielsweise Blauschwingel oder die Vielzahl der Seggen. Wenn die Pflanzen in einem Kübel oder Kasten stehen, müssen sie ihre Nährstoffe aus dem stark begrenzten Bodenvolumen ziehen und benötigen daher eine regelmäßige Nachdüngung.“


Von
Arabelle
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