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Obst / 24. April 2019

Ein Mandelbaum auf dem Balkon


Gebrannte Mandeln, frische Mandelmilch, aromatisches Mandelöl, gesalzene Mandeln oder süßes Marzipan – die Frucht der Mandel ist ausgesprochen wandlungsfähig und vielfältig. Im Obstgarten ist der Mandelbaum daher eine echte Bereicherung. Doch auch auf dem eigenen Balkon lassen sich kinderleicht Mandelbäume pflanzen und ernten!

Mandeln trifft man in unterschiedlichsten Varianten an: Als Mandelmehl werden die Mandeln zum Beispiel zum Backen verwendet, als Mandelöl kann man sich die guten Inhaltsstoffe der Mandeln für die Pflege der Haut und der Haare zu Nutze machen und die aus Mandeln gewonnene Mandelmilch ist ein vitaminreiches Getränk, welches mittlerweile als pflanzlicher Milchersatz Bekanntheit erlangt hat. Auch gehackt, geraspelt oder in ganzen Stücken, pur, gesalzen oder zu süßem Marzipan verarbeitet – kaum eine Frucht ist so facettenreich wie die Mandel.

Was sind Mandeln eigentlich?

Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass Mandeln die Nüsse eines Mandelbaumes sind. Doch auch wenn die Mandeln mit ihrer harten Schale und ihrem essbaren Kern diesen Eindruck vermitteln, ist diese Annahme – zumindest botanisch betrachtet – nicht richtig.

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Mandelfrüchte an einem Mandelbaum

Die Mandelpflanze (Prunus dulcis) ist eng verwandt mit dem Pfirsich (Prunus persica). Wie die Pfirsiche bilden auch die Mandeln zunächst rosafarbene Blüten, die im Frühjahr für einen besonders schönen Anblick sorgen. Später entwickeln die Pflanzen weiche, mit einem leichten Flaum überzogene Früchte, die man im Sommer ernten kann. Bei Mandelpflanzen sind diese Früchte jedoch grün und werden etwas früher, meist ab Ende Mai oder Anfang Juni, geerntet. In arabischen Regionen werden die grünen Mandeln gerne gesalzen serviert. Lässt man die grünen Früchte hängen, werden sie allmählich härter und es bilden sich die nussigen Mandeln. Aus dem Grund handelt es sich bei den Mandeln um die Kerne von Steinobstfrüchten und nicht um Nüsse.

Mandelbäume im Garten

Aufgrund der vielfältigen Verwendung der Mandelkerne und der Schönheit der zarten Mandelblüten, stellt sich vielen die Frage, ob man Mandelbäume nicht auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen kann. Mandeln im Garten anzubauen, ist tatsächlich kein Problem, denn Mandelbäume gelten als relativ robust und winterhart, sodass sie milde, deutsche Winter in der Regel gut überstehen. Allerdings sind Spätfröste für die Blüten gefährlich, da diese sehr frostempfindlich sind. Deshalb empfiehlt es sich, die Blüten bei Spätfrösten im April oder Mai mit einer leichten Decke oder Vlies zu schützen, um keine Ernteverluste zu erleiden.

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Kleine Mandelfrucht am MandelbäumchenNut Me® Almond

Mandelbaum für den Balkon

Auch auf Balkonen können sich einige Mandelbäume wohlfühlen. So ist beispielsweise das Mandelbäumchen ‚Nut Me® Almond‘ eine besonders kompakt wachsende Sorte. Während ihre großen Geschwister bis zu elf Meter erreichen können, wird die kleine Mandel im Kübel nur zwischen 80 und 100 cm groß. Ausgepflanzt kann sie allerdings auch ein wenig mehr an Größe gewinnen.

Mandeln auf dem Balkon anbauen

Mandeln mögen es warm, sonnig, hell und vor Regen geschützt. Eine Balkon-Mandel oder auch Topf-Mandel wie die Mandelpflanze ‚Nut Me® Almond‘ fühlt sich daher auf einem nach Süden ausgerichteten Balkon am wohlsten. Auch Süd-Ost-Balkone und Süd-West-Balkone sind ideal, während nach Norden ausgehende Balkone für die Wärme liebende Pflanze zu schattig sind.

Mandelbaum pflanzen und pflegen

Ein guter Zeitraum, um eine Mandel auf seinen Balkon zu pflanzen, ist das Frühjahr, je nach Wetterlage von Mitte März bis Anfang Juni. Der Kübel für die Mandelpflanze sollte mindestens 25 cm Durchmesser haben, besser wären jedoch 30 oder 40 cm, damit man sicher gehen kann, dass die Pflanze genügend Platz hat, um sich zu entfalten. Beim Einpflanzen in den neuen Kübel sollte darauf geachtet werden, dass er mindestens ein Abflussloch hat, aus dem überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. Ist die Erde der Pflanze sehr trocken, sollte man sie vor dem Umpflanzen lieber noch einmal gießen. Das unterstützt den Prozess des Anwurzelns. Zudem lässt sie sich einfacher aus dem Topf lösen. Nun wird der neue Kübel mit etwas vorgedüngter Pflanzenerde gefüllt und die Pflanze hineingesetzt.

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Mandelbaum pflanzen: Mandelbäumchen mit Kräutern im Kübel

Die Lücken um die Mandelpflanze herum werden nun mit Erde aufgefüllt. Das Bäumchen wird anschließend fest angedrückt und ordentlich mit Wasser begossen – wichtig ist, dass man beim Gießen das Wasser nicht über die Blätter gießt, sondern direkt an die Erde gibt, also die Wurzeln bewässert. Mandeln mögen es tendenziell eher feuchter, lange Trockenphasen sollten daher vermieden werden. Am besten gießt man die Pflanze immer dann, wenn die Erde sich trocken anfühlt. Ein kleiner Tipp lautet daher auch: Je größer der Kübel ist, desto seltener muss man die Pflanze gießen. Ab und an sollte man die Pflanze auch mit Flüssigdünger in ihrem Wachstum unterstützen. Dafür kann man einfach etwas Flüssigdünger nach Packungsanweisung ins Gießwasser mischen und die Pflanze damit bewässern.

Mandeln ernten – der ideale Zeitpunkt

Die grünen Mandeln kann man bereits im Juni ernten. Geben die grünen Früchte beim Drücken ein wenig nach und lassen sie sich leicht vom Zweig lösen, ist der optimale Erntezeitpunkt gekommen. Man kann sie nun pur oder gesalzen naschen.

Wer lieber die harten Mandelkerne ernten möchte, muss sich noch bis zum Spätsommer gedulden. Die grünen Mandeln werden dann nicht im Sommer geerntet, sondern hängen gelassen. Allmählich entwickeln sie sich zu den uns bekannten Mandelkernen. Mit ihnen lassen sich verschiedenste Gerichte verfeinern und leckere Speisen kreieren. So kann man zum Beispiel Mandeln frisch gehackt über seinen Salat streuen, pur naschen oder sie zu Mandelmilch, Mandelöl oder Mandelmehl weiterverarbeiten. Gerade im Herbst sind auch gebrannte Mandeln oder süßes Marzipan sehr beliebt.

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Es bilden sich harte Mandelkerne

Mandelbaum im Kübel überwintern

Die winterharten Mandeln können im Garten auch längere Frostperioden unbeschadet überstehen. Stehen die Obstgehölze jedoch im Kübel, birgt dies die Gefahr, dass die Wurzeln bei langen Frösten im Winter durchfrieren. Daher ist es sinnvoll, den Kübel bei dauerhaften Minusgraden (-10 Grad und kälter) mit Jute, Vlies, Noppenfolie oder mit einer alten Decke zu umwickeln oder den Kübel in eine mit Laub gefüllte Kiste zu stellen. Dadurch werden die Wurzeln vor der Kälte geschützt. Auch ein frostfreier Ort wie zum Beispiel eine Garage oder ein Keller ist zum Überwintern geeignet. Vor allem wenn im Winter abwechselnd Feuchtigkeit und Frost herrschen, kann dies dem Mandelbäumchen im Kübel zusetzen, weshalb ein kühler, frostfreier Raum bei diesen Wetterbedingungen die optimale Alternative ist. Mehr Tipps zur Überwinterung von Mandeln im Kübel findest Du in diesem Beitrag.

Die Pflege nach dem Winter

Im März, wenn der Winter sich allmählich verabschiedet hat, wird es Zeit für den Frühjahrsschnitt. Obstbäume wie das Mandelbäumchen sollten am besten geschnitten werden, bevor sich die ersten Knospen bilden. Es werden die Äste beseitigt, die sich zum Beispiel kreuzen oder krumm gewachsen sind. Auch überlange Äste können gekürzt werden, um wieder Form hineinzubringen.

Auch wird es Zeit, das Bäumchen ordentlich mit Dünger zu versorgen, damit es genügend Kraft zum Wachsen hat. Nach einigen Jahren kann man die Mandelpflanze auch umtopfen, wenn der Topf zu klein geworden ist oder das Substrat aufgebraucht wurde.

Die ersten Blüten im Frühling

Im Frühjahr, wenn es draußen langsam heller und wärmer wird und im März die ersten Frühjahrsblüher ihre Blüten öffnen, fängt auch das Mandelbäumchen an, kleine Knospen zu bilden. Die Hauptblütezeit der Mandelpflanzen liegt meist zwischen März und Mai. So kann das Mandelbäumchen bereits im März mit seinen hübschen, rosafarbenen die ersten hungrigen Honigbienen anlocken, die sich an seinem Nektar erfreuen und zur Bestäubung beitragen.

Da das Mandelbäumchen ‚Nut Me® Almond‘ selbstfruchtbar ist, braucht man kein zweites Bäumchen, um im Sommer eine schöne Ernte zu haben. Sind jedoch zu wenig Bienen unterwegs, kann man die Bestäubung unterstützen, indem man sanft mit einem Pinsel über die Pollen der Blüten streicht.

Blüten vor Spätfrösten schützen

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Leider können im April oder Mai noch einmal unerwartet Nachtfröste auftreten, die den Blüten gefährlich werden. Sicherheitshalber sollte das Bäumchen daher über Nacht in die Garage, in den Keller oder in den Hausflur gestellt werden oder nah an die Hauswand geschoben und mit einer leichten Decke behängt werden.

Wenn Du diese Tipps beherzigst, kannst Du Dich über mehrere Jahre an Deinem Mandelbäumchen erfreuen!

Wir wünschen viel Spaß beim Gärtnern!

Von
Arabelle
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