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Gärtnertipps: Pflanzen & Pflegen / 16. September 2020

Die grüne Fragestunde im September


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Willkommen zur Fragestunde im September! Ob über Instagram, Facebook oder per Mail – täglich erhalten wir von euch Fragen rund um das Thema „Gärtnern“. Daher haben wir beschlossen, eine neue Rubrik einzuführen: „Die grüne Fragestunde“. In dieser grünen Fragestunde beantworten unsere Pflanzenexperten Volker Schevel, Raimund Schnecking und Tobias Evels einmal im Monat die 10 häufigsten Fragen zu Pflanzen, die unsere Leser und Leserinnen uns gestellt haben.

Wenn auch Dir eine Frage unter den mit Erde verschmierten Fingernägeln brennt, zögere nicht, uns einen Kommentar, eine Mail oder eine Nachricht über einen unserer Social-Media-Kanäle zu stellen. Von weißen Flecken auf Kürbisblättern, über die Gräserpflege bis zur letzten Ernte – alles, was das Thema Gärtnern betrifft, ist herzlich willkommen. Die häufigsten Fragen werden dann hier in der grünen Fragestunde noch einmal für alle öffentlich „abgedruckt“ – denn oft ist man nicht der Einzige, der sich wundert, warum die Gräser nach einem Rückschnitt nicht mehr gut wachsen 😉

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Grüne Fragestunde zu Pflanzen im September

1. Letzte Aussaaten im Spätsommer

Kann man denn jetzt Ende August noch Grünkohl, Rosenkohl, Spinat und vielleicht Ackerbohnen aussäen?

Gina Pommesfrittina über YouTube

Nach Mitte August kann man leider nur noch sehr wenige Arten im Gemüsegarten aussäen, weil die Tage gerade sehr schnell kürzer werden und die Temperaturen fallen. Möglicherweise sind in 4-6 Wochen schon die ersten Fröste zu erwarten.

Zur Aussaat eignen sich jetzt noch Feldsalat und Winterportulak. Spinat könnte in geschützten Lagen ebenfalls noch funktionieren. Wenn man sich beeilt, kann man auch noch die letzten Grünkohlpflanzen ergattern und setzen. Eine Aussaat ist jetzt allerdings definitiv zu spät. Wenn man ein Frühbeet oder Gewächshaus hat, könnten auch Radieschen oder ein Schnittsalat noch mal funktionieren.

Ansonsten könnte man noch Gründüngung einsäen. Das eilt aber auch, am besten sät man schnell wachsende Arten wie Phacelia, Senf oder Ölrettich – oder man nutzt die Zeit einfach, um den Garten für einen frühen Start im kommenden Jahr vorzubereiten. Alternativ kann man jetzt im Herbst einige Blumen pflanzen wie Hornveilchen, Winterveilchen oder Stiefmütterchen, quasi als bunte Einfassung für das Gemüsebeet.

Volker Schevel,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


2. Pampasgras schneiden – schnell und einfach

Nach wie vielen Jahren würde es sich denn empfehlen das Pampasgras mal wieder komplett runter zu schneiden?

aninnnchen D. über YouTube

Im Prinzip kannst Du Dein Pampasgras einmal jährlich im Frühjahr zurückschneiden – wenn Du das möchtest 😉 Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist gekommen, wenn die starken Frühjahrsniederschläge vorbei sind und bevor das Gras neu austreibt. Bis zum Rückschnitt kann man das Gras wie eine große, runde Zwiebel zusammenbinden und dadurch vor Winternässe schützen.

Mehr Infos zum Thema findest Du in dem Beitrag “Wann sollte man wie seine Gräser schneiden?”.

Volker Schevel,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


3. Tomaten reifen nur langsam

Heuer werden die Freilandtomaten wieder einmal nur sehr zögerlich rot. Mir hat der Biogärtner vom Markt folgendes gesagt: Wenn Die Tomaten reifen, keinen Stickstoff mehr düngen – das würde der Reifung/Rötung verzögern, weil alles ins Blatt geht. Stimmt das?

Lebenswandeln über Instagram

Nicht ganz, denn grundsätzlich brauchen die Pflanzen auch während der Blütezeit und Fruchtbildung Stickstoff. Wie Dein Gärtner gesagt hat, ist Stickstoff vor allem für das vegetative Wachstum verantwortlich, weshalb es gerade im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsphase sehr wichtig ist. Während der Fruchtbildung kann ein Überschuss an Stickstoff dazu führen, dass die Ausreifung der Früchte verlangsamt wird.

Statt Stickstoff gewinnt während der Fruchtbildung Kalium an Bedeutung, weshalb verstärkt kali-betont gedüngt werden sollte. Allerdings braucht die Pflanze auch während der Fruchtbildung Stickstoff – wenn auch etwas weniger als zuvor. Daher dünge weiterhin, aber lieber mit einem speziellen Dünger mit hohem Kaliumanteil. In den Gärtnereien findet man solche Dünger bspw. unter den Bezeichnungen „Fruchtdünger“ oder „Blütendünger“.

Schau Dir sonst noch mal unseren Text & die dazugehörige Grafik in dem Beitrag“Wie viel Hunger haben Tomaten, Gurken & Co” an.


Tomaten wie die ‘Philona’ benötigen sowohl Stickstoff als auch Kalium zur Bildung ihrer Früchte

Kleiner Tipp: Wenn der Haupttrieb in den oberen 20 cm dicker als ein Finger ist, hat die Pflanze zu viel Stickstoff.

Wenn die Tomaten mittlerweile nur noch zögerlich rot werden, kann das aber auch den kühler werdenden Temperaturen liegen.

Raimund Schnecking,
Gemüsespezialist, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


4. Kartoffeln ernten

Woran erkenne ich, wann ich meine Kartoffeln ernten muss?

Jennifer über Facebook

Den richtigen Erntezeitpunkt bei Kartoffeln erkennst Du daran, dass die oberirdischen Pflanzenteile verwelken. Spätestens, wenn alle Blätter welk sind, solltest Du die Knollen aus dem Boden holen.

Raimund Schnecking,
Gemüsespezialist, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


5. Düngen im Herbst

Wie muss ich die Gräser und Stauden im Herbst düngen?

Inga über Telegram

Gräser und Stauden musst Du im Herbst nur düngen, wenn Du sie frisch in Kübel oder Kästen eingepflanzt hast. Dann verwendest Du am besten direkt beim Einpflanzen hochwertige, vorgedüngte Pflanzenerde oder arbeitest Langzeitdünger in den Boden ein.

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Wenn die winterharten Gräser und Stauden wie Purpurglöckchen, Fetthennen, Stauden-Lavendel oder Herbst-Anemonen bereits im Beet stehen, brauchen sie jetzt im Herbst keinen Dünger. Sie werden erst wieder im kommenden Frühjahr gedüngt, um sie für ihr weiteres Wachstum mit Nährstoffen zu versorgen.

Winterharte Gräser und Stauden muss man in der Regel erst wieder im Frühjahr düngen

Volker Schevel,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


6. Unkraut im Herbst

Muss man jetzt noch Unkraut im Beet auszupfen oder kann ich es jetzt einfach stehenlassen und im Frühjahr in die Erde einarbeiten?

Steffen über WhatsApp

Wenn man Unkraut, das schon Samen angesetzt hat, im Herbst einfach im Beet stehen lässt, reifen die Samen gut aus, verstreuen sich auf die Beete und sorgen im nächsten Frühjahr für eine wahre Flut neuer Sämlinge. Eine Pflanze der Vogelmiere oder des Franzosenkrautes kann viele tausend Samen produzieren, die für viele Jahre keimfähig im Boden verbleiben. Auch jüngeres Unkraut kann in milden Wintern noch weiter blühen und Samen ansetzen und sollte daher zumindest im Auge behalten werden, ob die Pflanzen sicher abfrieren oder ob man noch eingreifen muss. Viele Wurzelunkräuter wie die Quecke sind winterhart und starten im kommenden Frühjahr gleich wieder mit voller Kraft, wenn sie im Herbst in Ruhe gelassen werden.

Damit der Boden im Herbst nicht ungeschützt ist, kann man in Blumenbeeten oder unter Sträuchern eine Mulchschicht aufbringen, die auch kleinere Unkrautsämlinge unterdrückt.

Volker Schevel,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


7. Alpenveilchen im Beet

Meine Alpenveilchen im Beet verblühen im Herbst immer so schnell, woran liegt das?

Isabella über WhatsApp

Generell blühen Cyclamen circa 8 Wochen. Dann ist der meiste Blütenflor durch. Kauft man sie im Juli, dann entwickeln sie sich schneller. Wenn sie vorzeitig verblühen, kann das verschiedene Ursachen haben.
Zunächst sollte man wie bei anderen Blumen auch, Verblühtes regelmäßig entfernen. Denn diese Blüten setzen Samen an, statt ihre Kraft in die Entwicklung neuer, großer Blüten zu stecken. Es kommen zwar neue Blüten, diese bleiben aber recht klein.

Außerdem kann es sein, dass bei zu dichter Pflanzung die Pflanzen von Grauschimmel befallen werden, sodass die neuen Blüten gar nicht hochkommen und absterben. Eine andere Ursache liegt in einem Hitzestress bei voller Sonne. Denn unter diesen Voraussetzungen kommen nicht alle potentiell möglichen neuen Blüten durch. Gerade im Sommer sollte man Alpenveilchen deshalb nur im Halbschatten pflanzen. Die Pflanzen mögen Temperaturen über 16°C nicht. Deswegen ist das Alpenveilchen als Zimmerpflanze auch schwer zu halten, denn meist wird die Wohnung doch gerne auf 20°C geheizt.

Eine zu kurze Blütezeit bei den Alpenveilchen kann aber auch dadurch bedingt sein, dass es im Beet meist recht ungeschützt ist. Besonders die herbstlichen Regenschauer machen den kleinen Pflanzen zu schaffen, weshalb man sie lieber auf einen überdachten Balkon oder eine überdachte Terrasse stellen sollte. Hier stehen sie wind- und regengeschützt, was ihnen eine längere Lebensdauer ermöglicht. Auch sollte man aufpassen, dass man nicht zu viel gießt, damit die Knolle nicht zu faulen beginnt. Tipps zum richtigen Gießen gibt es in diesem Artikel.

Spätestens, wenn die ersten niedrigen Temperaturen und Nachtfröste auftreten, ist es jedoch mit der Blühfreude vorbei – eventuell kann man die Alpenveilchen noch in einen kühlen, hellen Wintergarten stellen und sich so an ihnen erfreuen!


Alpenveilchen sorgen für Blühfreude im Herbst

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Tobias Evels,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


8. Winterveilchen – Pflanzzeitpunkt

Wann sollte ich die winterharten Hornveilchen pflanzen? Jetzt im warmen September oder lieber erst, wenn es kühler wird, im Oktober?

Sabine über Telegram

Die Winterveilchen ‚Ice Babies®‘ pflanzt man am besten in der ersten Oktoberhälfte oder in warmen Gegenden gegen Ende Oktober. Dann können sie vor dem Winter noch ein kräftiges Wurzelwerk entwickeln und überstehen den Winter gut.

Pflanzt man die Winterveilchen sehr früh (zum Beispiel Anfang September) ins Blumenbeet können die Pflanzen vor dem Winter schon sehr groß und etwas dünn im Aufbau werden. Sie bilden in der warmen Zeit sehr viele Blüten, die bei zunehmendem Regenwetter dann schnell unansehnlich werden und ausgeputzt werden sollten.

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Eine gute Düngung sorgt dann wieder für Blütennachschub. In Blumenkästen oder Kübeln kann man aber auch schon mal einzelne Pflanzen zwischen Herbstbepflanzungen setzen und sich an den farbenfrohen Blüten erfreuen. Weitere Tipps gibt es im Beitrag “Winterveilchen pflanzen und pflegen”.

Winterveilchen begeistern den ganzen Winter über mit Blüten

Volker Schevel,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


9. Schädlinge an Gurken

Meine Gurken zeigen meiner Meinung nach das Schadbild des falschen Mehltaus, allerdings kann ich auf der Unterseite mit bloßem Auge nichts erkennen. Kann es vielleicht doch das Gurkenmosaikvirus sein? Wie unterscheide ich beides voreinander?

warrior not worrier über YouTube

Die Unterscheidung zwischen dem Gurkenmosaikvirus und dem falschen Mehltau ist wirklich nicht ganz leicht. Am besten lassen sich die beiden Krankheiten dahingehend unterscheiden, dass bei Falschem Mehltau eine interkostale Verfärbung auftritt. Das bedeutet, dass die Verfärbung sich auf einzelne voneinander abgrenzbare Flächen zwischen den Blattadern konzentriert. Somit lässt sich eine gewisse Regelmäßigkeit erkennen. Wenn sich also Flächen zwischen Blattadern verfärbt haben, handelt es sich daher am ehesten um Falschen Mehltau. Tipps zur Vorbeugung von Mehltau findest Du in diesem Artikel.

In Formen von Pünktchen oder Streifen (unabhängig von Blattadern) verfärbte Blattstellen ohne jegliche Regelmäßigkeit sieht man hingegen häufiger bei einem Virenbefall wie dem Mosaikvirus. Wenn die Blätter also Verfärbungen aufweisen, die sich nicht auf einzelne Flächen zwischen Blattadern beschränken, sondern als Pünktchen oder Streifen wie wild auf dem Blatt auftreten, ist es vermutlich ein Virus.

Raimund Schnecking,
Gemüsespezialist, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary


10. Winterharte Lieschen

Ich habe mir die Sonnenlieschen ‚SunPatiens‘ von euch gekauft und bin ganz begeistert, weil sie immer noch Blüten bilden. Sind die eigentlich winterhart?

Janina über WhatsApp

Das freut uns! Leider sind die Sonnen-Lieschen nicht winterhart. Solange der Herbst noch mit warmen Temperaturen aufwartet, werden sie regelmäßig neue Blüten bilden, doch spätestens dem ersten Frost sind die ‚SunPatiens®‘ leider nicht gewachsen.

Besonders blühfreudige Pflanzen für den Herbst sind unsere Winterveilchen ‚Ice Babies®‘. Diese blühen von Oktober bis in den Mai hinein – bis man wieder ‚SunPatiens®‘ pflanzen kann!


Sonnen-Lieschen sind leider nicht winterhart

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Tobias Evels,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary



Von
Arabelle
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