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Genussgarten® / 20. Juni 2017

Unser Süßkartoffel-Experte im Interview

von Arne

Süßkartoffel – die hippe Knolle

Süßkartoffeln sind derzeit „in“, keine Frage. Kaum eine dieser neuen Burger-Buden, die gerade überall aus dem Boden schießen, traut es sich, auf Süßkartoffel-Pommes auf der Karte zu verzichten. Ideen, was man aus Süßkartoffeln noch so alles Leckeres machen kann, hatten wir ja auch schon mehrere vorgestellt. Aber was ist das eigentlich für ein Gewächs? Wir haben diesbezüglich mal unseren Experten Raimund Schnecking gelöchert.

Raimund, Süßkartoffeln liegen ja im Moment voll im Trend. Was ist das Besondere daran?

Also besonders ist als erstes, dass der Name Süßkartoffel eigentlich ziemlich irreführend ist. Denn Süßkartoffeln sehen zwar so ähnlich aus wie Kartoffeln und kommen unseren heimischen Knollen auch geschmacklich und von den Kocheigenschaften her relativ nah, haben aber botanisch gar nicht sooo viel miteinander zu tun.

Das musst Du uns genauer erklären!

Beide, sowohl Kartoffeln, als auch Süßkartoffeln, gehören zwar zur gleichen Ordnung, nämlich der der Nachtschattenartigen. Darin gibt es aber ganz unterschiedliche Familien. Während Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen gehören, sind Süßkartoffeln Windengewächse. Übersetzt heißt das, dass etwa Tomaten der Kartoffel wesentlich näher stehen als der Süßkartoffel, die wiederum eine enge Verwandtschaft zu beispielsweise Wasserspinat pflegt.

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Dennoch werden sie auf die gleiche Weise genutzt ….

Ja, in beiden Fällen wird die Wurzel geerntet, in der die Nährstoffe für das spätere Pflanzenwachstum gespeichert sind. Dritter im Bunde ist übrigens der Maniok, seinerseits ein sogenanntes Wolfsmilchgewächs aus einer nochmal ganz anderen Ordnung, nämlich der der Malpighinartigen. Zusammen decken die, ich nenne sie mal großen drei Knollen, einen nicht unbeträchtlichen Teil der weltweiten Nahrungsproduktion ab. In einer ähnlichen Liga spielen ansonsten nur noch Mais, Reis und Weizen …

Beeindruckend! Aber zurück zur Süßkartoffel: Was macht sie als Nahrungsmittel so wertvoll?

Süßkartoffeln enthalten vieles, was der menschliche Körper braucht. Neben Wasser sind das vor allem Kohlenhydrate, Stärke und Zucker, daher auch der Name und natürlich auch der süßliche Geschmack, sowie Ballaststoffe. Aber auch viele Vitamine und Mineralstoffe sind mit an Bord, teilweise sogar deutlich mehr als bei normalen Kartoffeln.

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Süßkartoffel ‘Erato Orange’

Und sie sind vielseitig, oder?

Genau, Speisesüßkartoffeln – wie unsere ‘Erato Orange’ – lassen sich in der Küche äußerst vielseitig verwenden. Gekocht (geschält oder ungeschält), gebacken, frittiert oder gebraten können sie bei jeder bekannten Kartoffelzubereitung als Variante eingesetzt werden und überraschen dann in altgewohnten Gerichten mit einem neuen Aroma. Man kann sie darüber hinaus aber auch für Süßspeisen verwenden oder die Blätter in den Salat tun. In Asien wird sogar Schnaps daraus gemacht …

Und Süßkartoffeln kann man auch einfach selbst anbauen?

Ja klar, das ist völlig problemlos. Einfach im Halbschatten und im Abstand von 40 x 80 cm einpflanzen. Humushaltigen und luftigen Boden mögen sie am liebsten, dazu gerne etwas Dünger – und regelmäßig gießen! Dann kann im Herbst geerntet werden. Klappt übrigens sogar im Balkonkasten und sieht da auch noch sehr schön aus!

Müssen wir ausprobieren! Verrätst Du uns zum Schluss noch Dein Lieblings-Süßkartoffelrezept?

Ich hatte einmal das Vergnügen, zu einem amerikanischen Thanks-Giving-Dinner eingeladen gewesen zu sein. Dort gab es als Beilage zum Truthahn eine Art Gratin aus Süßkartoffelpü. Ich hab zwar kein Rezept, aber da müssen Unmengen an Butter und Sahne drin gewesen sein. Das war schon ziemlich gut!

Vielen Dank für das Gespräch – jetzt haben wir Hunger!

Gerne, lasst es Euch schmecken!

Von
Arne
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