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Gärtnertipps: Pflanzen & Pflegen / 19. Februar 2016

Kalk macht müde Böden munter


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Schon meine Großeltern haben regelmäßig Kalk im Garten verstreut

Wenn ich sie gefragt habe, warum sie mit dem Eimer umherliefen und das weiße Pulver mit der Hand überall auf den Beeten verstreuten, sagten sie, dass eine Düngung mit Kalk dem Boden gut bekomme, ihn mürbe und locker mache und die Pflanzen gesünder blieben und so bessere Ernten brächten. Heute bin ich es, der im zeitigen Frühjahr den Eimer mit körnigem Kalk füllt und ihn auf dem Rasen oder auf den Blumen- und Gemüsebeeten verstreut. Denn spätestens alle 3-4 Jahre benötigt der Boden eine Kalkung, um der Versauerung entgegenzuwirken.

Erster Schritt: Bodenanalyse

Wie es um Ihren Boden und um seine Kalkreserven steht, können Sie mit einer professionellen genauen Bodenuntersuchung erfahren oder mit praktischen Sets aus dem Gartenfachhandel schnell selber testen. Liegt der pH-Wert unter 5,5 bei leichten Böden oder unter 6 bei schweren Böden, ist eine Auffrischung mit Kalk angesagt. Besonders gut eignen sich dafür die Wintermonate, wenn die Vegetation ohnehin ruht, denn bis die Pflanzen davon profitieren, vergehen durch die Umsetzung im Boden etwa zwei bis drei Wochen. Der Pflanzennährstoff Kalk (Calcium, Ca) ist sehr wichtig für einen lebendigen Boden. Jede Pflanze braucht ihn: bei Moorbeetpflanzen wie Azaleen, Heidelbeeren und Rhododendren sollten besser nicht mit Kalk gedüngt werden, denn sie brauchen einen niedrigen pH(=Säure)–Wert um 4,5, dafür umso mehr bei Gehölzen, Stauden, Gemüse und Steingartenpflanzen. Der Muntermacher ist wichtig für Wachstum und Pflanzenernährung. Er schafft feste Zellwände, bindet und neutralisiert schädliche Säuren, verbessert den Boden, schafft gute Voraussetzungen für nützliche Bodenlebewesen, setzt gebundene Nährstoffe frei und steigert damit die Fruchtbarkeit.

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Bloß nicht versauern

Wird kein Kalk ergänzt, dann versauern bald die Böden – Rasen und Gartenpflanzen leiden unter Entzugserscheinungen. Denn Kalk wäscht sich leicht aus dem Boden aus. Damit es keine Verbrennungen an empfindlichen Pflanzenteilen gibt, greifen Sie besser zu gefahrlosen milden, staubfreien und fein gekörnten Produkten wie Rasenkalk, Meeresalgenkalk oder Dolomitkalk. Diese Bodenverbesserer können leicht mit schwungvoller Hand oder mit einem Streuwagen ausgebracht werden. Rasenkalk entsteht zum Beispiel beim Entkalken von Trinkwasser, ist also ein hochwertiges Produkt ohne andere Beigaben. Mit diesem kohlensaueren Düngekalk beseitigen Sie eine der Ursachen für die Moosbildung im Rasen.

Er neutralisiert schädliche Bodensäuren, macht Nährstoffe mobil und erhöht den pH-Wert auf Rasen, im Zier- und Nutzgarten. 10 Kg reichen für 100 m2. Dolomitkalk enthält milden Düngekalk plus Magnesiumcarbonat, einen weiteren wichtigen Pflanzennährstoff, der für die Bildung von Blattgrün verantwortlich ist. Im Gegensatz zum ätzenden Branntkalk (wird im Winter ausgebracht) kann man ihn ganzjährig anwenden: im Stauden-und Blumenbeet, im Nutzgarten mit Gemüse, Kräutern und Obst, sogar auf Rasenflächen. Von diesem feinkörnigen Naturkalk reichen auf leichten Sand- und Moorböden 10 kg für 100 m2. Auf schweren Böden gibt man die doppelte Menge , also 200g/m2.

Tipp: Mischen Sie beim Umsetzen 2-3 kg /Kubikmeter Dolomitkalk unter Ihren Kompost. Das Bodenleben wird damit angeregt und die Qualität des Komposts entscheidend verbessert.

Günstig ist ein pH-Wert von 5,5-6,5. Auch Urgesteinsmehl können Sie jetzt ausbringen. Es hat sich zur Bodenverbesserung und bei der Kompostierung hervorragend bewährt. Es bringt zusätzlich Mineralstoffe ein und neutralisiert allzuviel Feuchtigkeit im Kompost.


Von
Manuela
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