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Gartenblogs / 06. Mai 2020

„Jede selbst geerntete Möhre ist ein Erfolg!“


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Voller grüner Ideen: Gartenblogs in Deutschland

Interview mit Anja & Andreas von Der kleine Horrorgarten


In unserer neuen Gartenblogreihe „Voller grüner Ideen: Gartenblogs in Deutschland“ stellen wir euch jede Woche einen Gartenblogger oder eine Gartenbloggerin eines interessanten, kreativen und inspirierenden Gartenblogs vor.

Nach einem dreiwöchigen Urlaub im Sommer wurde der Schrebergarten von Anja und Andreas von Kürbis- und Zucchinipflanzen überwuchert. Dieses Bild erinnerte die beiden an die fleischfressende Pflanze aus dem kleinen Horrorladen – und der Name ihres Gartenblogs „Der kleine Horrorgarten“ war geboren. Auf ihrem Blog berichten die beiden über praktische Gartentipps, geben Inspiration für die Bepflanzung von Blumenbeeten oder stellen leckere Rezepte mit Zutaten aus dem Garten vor. Im Interview erzählen sie von ihrem neuen Buch ‚Blüten-Genuss für Tafel und Teller‘, ihrer Leidenschaft fürs Gärtnern und Tomaten auf dem Dachgepäckträger.

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Alle Beiträge der Reihe “Voller grüner Ideen: Gartenblogs in Deutschland” findet ihr hier.

„Jede selbst geerntete Möhre ist ein Erfolg!“

Interview mit Anja & Andreas von Der kleine Horrorgarten

Anja, du hast euren Schrebergarten ganz still und heimlich gepachtet, ohne deinem Mann in deine Pläne einzuweihen. Was ist dir in dem Moment durch den Kopf gegangen?

Ich war mega aufgeregt. Ein Gefühl wie frisch verliebt. Ich hatte den Garten ja gepachtet, ohne ihn richtig gesehen zu haben. Ein Blick über den Gartenzaun hatte ausgereicht. Liebe auf den ersten Blick quasi. Er hatte so einen verwunschenen out-of-bed-look. Später, bei der Schlüsselübergabe und beim ersten Gartenrundgang, habe ich dann, wie in einer echten Beziehung, bemerkt, dass er doch ein paar Ecken und Kanten hat, aber da war es schon um mich geschehen.

Wie romantisch! 😊 Und Andreas, wie ist es deiner Frau gelungen, in dir die Leidenschaft fürs Gärtnern zu wecken? Denn als Fotograf hattest du ja vorher jahrelang eine Schwäche für Industriegebiete und Betonmauern 😉

Meine Frau zeichnet sich durch eine gewisse Hartnäckigkeit im verfolgen ihrer Ziele aus. So nach dem Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Mit dieser Taktik hat sie im Laufe der Zeit dann auch die Betonmauern zum Verschwinden gebracht. Ich sollte aber der Fairness halber noch eine andere Eigenschaft von ihr erwähnen. Sie ist extrem begeisterungsfähig und kann ihre Begeisterung auch gut an andere weitergeben. Dieser geballten Portion Gartenlust konnte und wollte ich auf Dauer gar nicht wiederstehen.

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Anja im Horrorgarten

Was begeistert dich denn am Gärtnern besonders, Anja?

Ich war schon als Kind im Garten am glücklichsten. Ich mag es einfach, wenn etwas wächst. Du legst einen kleinen Samen in die Erde und ein paar Wochen später erntest du Tomaten oder Salat oder Bohnen. Ich meine, wie fantastisch ist das? Eigenes Obst und Gemüse anzubauen, finde ich zutiefst befriedigend und sinnstiftend.

Und dann die Blumen. Ein wildes buntes Blumenbeet zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Als Kind habe ich Stunden damit zugebracht über Wiesen zu streifen und riesige Blumensträuße zu pflücken. Im Garten probiere ich mich an immer neuen Kombinationen und freue mich wahnsinnig, wenn es den Spaziergängern gefällt. Dieses Jahr habe ich ein Tulpenbeet mit dreihundert Tulpenzwiebeln angelegt. Es gibt Menschen, die jeden Tag extra daran vorbeilaufen, weil sie es kaum erwarten können, die Tulpen in Blüte zu sehen. Das rührt mich. So viele freundliche Gespräche entstehen darüber am Gartenzaun.

Für mich ist das Teilen meines Gartenglücks auf jeden Fall Teil meiner Motivation fürs Gärtnern. Und ich bin sehr froh, dass ich dieses Gefühl mit Andreas teile. Wir sind beide sehr gerne draußen. Genießen das nebeneinander her arbeiten im Garten, genauso wie die gemeinsamen Pausen in der Hängematte oder das Feierabendbier mit Blick auf den Sonnenuntergang.

Welchen Tipp könnt Ihr Gartenanfängern mit auf dem Weg geben?

Einfach machen. Lasst euch nicht von kompliziert klingenden Ratgebern und Anleitungen verunsichern. Steckt einen Samen in die Erde, gießt regelmäßig und Ihr werdet sehen, es wächst. Meistens jedenfalls. Mit der Zeit findet man raus was funktioniert und was nicht. Auch nach Jahren klappt nicht immer alles. Aber lasst euch davon den Spaß nicht verderben. Jede selbst geerntete Möhre, jede Kartoffel, jeder Apfel ist ein Erfolg!

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Der bunt bepflanzte Horrorgarten

Kommen wir zu einem anderen etwas anderem Thema: dem Essen 😉 Ihr habt nämlich ein wunderschönes und liebevoll gestaltetes Buch ‚Blüten-Genuss für Tafel und Teller‘ kreiert. Woher kamen die Ideen für eure Rezepte?

Anja: Die haben wir bei unseren Gartenrundgängen mehr oder weniger spontan entwickelt. Immer wenn wir in den Garten gehen, starten wir mit einem gemeinsamen Rundgang durch den Garten. Schauen nach was sich so getan hat, während wir weg waren. Welche Blumen blühen, wie sich das Gemüse entwickelt hat. Vor allem ich begrüße neue Blüten mitunter etwas überenthusiastisch und überlege gerne, wie sie sich in der Vase oder auf dem Teller machen.

Gab es bei der Herstellung des Buches einen Moment, an den ihr besonders gerne zurückdenkt?

Anja: Ich glaube Andreas denkt am liebsten an den Tag zurück, an dem wir das Eis fotografiert haben. Ich habe zu dieser Zeit gefastet und deshalb konnte er alles alleine aufessen. Es war ein verdammt heißer Sommernachmittag und ich muss sagen, er hat das mit viel Genuss getan. Ziemlich schön war auch das Shooting für die Dahlienstrecke. Alle unsere Kinder mussten als Models herhalten und ihre Hände ins Bild halten und allen hat es danach super geschmeckt.

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Mehr als 4.000 Instagram-Follower – das musste gefeiert werden! Andreas & Anja sind deshalb vergangenes Jahr aufs Dach ihres Gewächshauses gestiegen 😉

Könnt ihr euch ein Leben ohne Garten überhaupt noch vorstellen?

Anja: Nein. Nicht wirklich 😊 Es gibt allerdings noch einen zweiten Traum in unserem Leben. Den vom langen Reisen und ich überlege schon die ganze Zeit, wie wir einen kleinen mobilen Garten in unser Reisemoblil integrieren könnten. Tomaten auf dem Dachgepäckträger oder so ähnlich.

Da sind wir auf jeden Fall sehr gespannt, ob wir euch bald mit wehenden Tomaten- oder Zucchiniranken auf der Autobahn sehen! Vielen Dank für das schöne Interview mit euch 😊

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Bildnachweis: Die Fotos haben uns Anja und Andreas von Der kleine Horrorgarten netterweise für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt.



Von
Arabelle
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