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Gärtnertipps: Pflanzen & Pflegen / 04. Oktober 2019

Herbstzeit ist Kürbiszeit – Tipps und Infos!


Der Herbst steht vor der Tür und überall leuchtet es in goldgelben Farben, denn im Oktober ist nun endlich die Zeit der Kürbis Ernte gekommen. Ob aromatischer Butternut, riesiger Gelber Zentner oder farbenfrohe Zierkürbisse – die Vielfalt an Formen und Mustern ist groß.

Wir haben uns wieder auf die Suche der zehn häufigsten Fragen im Netz rund um den Kürbis gemacht und für Euch beantwortet. Viel Spaß beim Lesen!

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Beerensträucher können auch noch im Juni gepflanzt werden.

1. Ist Kürbis ein Gemüse?

Der Kürbis zählt zu den Cucurbitaceae, also zu den Kürbisgewächsen. In die gleiche Familie gehört beispielsweise auch die Zucchini. Die klare Unterscheidung zwischen Obst und Gemüse ist nicht immer ganz einfach. Man sagt generell, dass Obst an mehrjährigen Pflanzen wächst und Gemüse an einjährigen Pflanzen. Da auch der Kürbis eine einjährige Pflanze ist, ordnen wir ihn dem Gemüse zu. Da er nicht aus dem Blatt oder aus der Wurzel der Pflanze stammt, wird er noch genauer als Fruchtgemüse definiert. Botanisch gesehen, ist die Frucht des Kürbisses sogar eine Beere.

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2. Wann kann man Kürbis pflanzen?

Der Kürbis ist nicht winterhart und sollte daher erst dann gepflanzt werden, wenn keine Fröste mehr drohen. Bereits Temperaturen unterhalb 5°C machen ihm schon zu schaffen. Der optimale Zeitpunkt, um Kürbisse zu pflanzen, ist daher erst ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen. Beim Umpflanzen ist es wichtig, die Wurzelballen als Ganzes zu erhalten, damit der Kürbis genügend Nährstoffe und Feuchtigkeit aufnehmen kann. Außerdem sollte man ausreichend Platz für jede Pflanze einplanen. Rund 1,5 bis 2 Quadratmeter braucht eine Pflanze, um sich entfalten zu können. Wenn sich im Mai doch noch Nachtfröste ankündigen, sollte der Kürbis mit Vlies abgedeckt werden.

3. Wo wächst ein Kürbis?

Ursprünglich stammt die Kürbispflanze aus Mittel- und Südamerika, was seine Vorliebe für warme Temperaturen erklärt. Kürbisse wachsen aber auch hervorragend im heimischen Garten, wenn man ihn mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Er bevorzugt ein sonniges Plätzchen und bei ausreichend Kompost und Humus im Boden verträgt er auch eine kurze Trockenperiode gut. Auf leichteren Böden sollte er regelmäßig gegossen werden. Wenn man im nächsten Jahr plant, einen Kürbis anzubauen, empfiehlt sich zuvor im Herbst und Winter eine Gründüngung mit Hülsenfrüchten, um den Boden ganz natürlich mit ausreichend Stickstoff zu versorgen. Es ist sogar ein probates Mittel, den Kürbis auf dem Komposthaufen zu pflanzen – der Kürbis freut sich über die Nährstoffe und der Komposthaufen wird durch die großen Blätter beschattet! Aber keine Sorge, auch ein humoser Boden im Beet bietet eine sehr gute Grundlage für den Kürbis. Du solltest zudem ausreichend Platz einplanen, Kürbisse machen sich gern im Garten breit. Zierkürbisse können auch an standfesten Zäunen und Gittern aufgeleitet werden, dann färben die Früchte besonders schön gleichmäßig aus und bleiben von Beginn an sauber.

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4. Wie pflegt man einen Kürbis?

Kürbisse benötigen viel Wasser, Sonne und Nährstoffe. Damit sind die wichtigsten Kriterien schon einmal erfüllt. Das bedeutet für Dich einen sonnigen Standort auszusuchen und die Erde um den Kürbis stetig feucht zu halten. Ein humoser, nährstoffreicher Boden kann das Wasser speichern, sodass Du nur in längeren Trockenperioden gießen musst. Etwas Mulch hält die Feuchtigkeit zusätzlich länger im Boden. Alle sieben bis vierzehn Tage sollte der Kürbis etwas Dünger bekommen, damit er für die großen Früchte genügend Nährstoffe hat.

Du kannst die Kürbispflanze zurückschneiden, Du musst es aber nicht! Wenn man dickere Früchte haben möchte, dann müssen die Triebe und Blätter erhalten bleiben und es werden die jungen, neuen Früchte rausgeschnitten, damit die ganze Kraft in die wenigen großen Exemplare geht. Wenn die Pflanzen zu groß werden, kann man die Triebe auch wieder nach innen leiten oder tangential zum Pflanzenrand legen. Abschneiden geht auch, man nimmt der Pflanze dann aber Assimilationsfläche und die Früchte bleiben kleiner und man hat weniger Ertrag. Stattdessen ist dann die Wahl einer weniger stark rankenden Sorte zu empfehlen. So wächst beispielsweise der Herz-Hokkaido ‘Amoro’ ausgesprochen kompakt.

Ansonsten ist der Kürbis leider sehr beliebt bei Schnecken. Diese sollten besonders bei jungen Kürbispflanzen regelmäßig abgesammelt werden. Zudem kann es im Spätsommer zu einem Befall mit Mehltau kommen. Da die Frucht zu diesem Zeitpunkt schon recht weit entwickelt ist, müssen hier meistens keine Maßnahmen ergriffen werden. Es gibt auch Sorten mit einer höheren Widerstandskraft gegen Mehltau wie zum Beispiel der weiße Speisekürbis ‘Casperita’ oder der cremegelbe Mikrowellenkürbis ‘Flame’. Gesunde Pflanze sorgen für einen sichereren und höheren Ertrag.


5. Wann ist ein Kürbis reif und wie kann man ihn lagern?

Bei der richtigen Lagerung ist der Kürbis mehrere Monate haltbar. Damit er so lange frisch bleibt, müssen einige Dinge beachtet werden.

  • Der Kürbis muss vor der Ernte richtig ausgereift sein. Wenn der Kürbis noch zu viel Feuchtigkeit enthält, fängt er leicht an zu faulen. Ein reifer und lagerfähiger Kürbis hat einen verholzten Stiel, eine ausgehärtete Schale und beim „Draufklopfen“ einen holen Klang. Die Schale glänzt nicht mehr wachsartig, sondern fühlt sich trocken und leicht rau an. Die Ernte sollte äußerst vorsichtig erfolgen, damit die Früchte nicht verletzt werden. Man trennt den Kürbis daher mit einer Rosenschere oder einem scharfen Messer von den Ranken und belässt dabei einen ca. 10-15 cm langen Stiel an der Frucht. Große Kürbisse sollten nicht am Stiel getragen werden, da dieser leicht abbrechen kann und die Wunde dann eine Eintrittspforte für Fäulniserreger ist. Wenn die Frucht verschmutzt ist, kann man anhaftende Erdreste mit einem Handfeger vorsichtig abbürsten, ohne die Schale zu verletzen. Hartnäckiger Schmutz kann auch abgewaschen werden, dann sollten die Früchte aber möglichst schnell wieder trocknen. Ist der Kürbis nach der Ernte noch nicht ganz reif, kann er bei Zimmertemperatur für etwa zwei bis drei Wochen nachreifen, bevor er eingelagert wird.
  • Der Lagerort für Kürbisse sollte ein dunkler, trockener Raum mit einer Temperatur zwischen 11°C bis 16°C sein. Sowohl kältere als auch wärmere Temperaturen führen zu einem schnelleren Verderb des Kürbisses. Wichtig ist auch eine gute Luftzirkulation. Die Kürbisse können entweder nebeneinander gelagert, oder in großen Netzen einzeln aufgehängt werden. Man sollte Kürbisse nicht aufeinander stapeln, da sie den Druck nicht gut vertragen. Werden die Früchte in offenen Schuppen und Scheunen für längere Zeit gelagert, empfiehlt sich zudem das Aufstellen einer Mausefalle, da die Kürbisse auch für diese ungebetenen Gäste eine Köstlichkeit sind.
  • Wenn der Kürbis bereits angeschnitten ist, sollte man die Kerne und die Schale entfernen und das Fruchtfleisch möglichst luftdicht im Kühlschrank aufbewahren. So hält er noch für ungefähr drei bis vier Tage. Auf gleiche Weise lässt sich Kürbis auch einfrieren – ohne Schale und ohne Kerne bleibt er so noch lange frisch und ist beim Auftauen sogar schon „küchenfertig“!

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Ein reifer Butternutkürbis lässt sich für mehrere Monate lagern, sein Fruchtfleisch ist sehr aromatisch

6. Welche Kürbissorten gibt es?

Insgesamt gibt es weltweit über 800 verschiedene Kürbissorten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Kürbisse zu differenzieren. Zunächst einmal lassen sich die Kürbisse in Zierkürbisse und Speisekürbisse unterteilen. Zierkürbisse sind, wie der Name schon sagt, für eine hübsche Herbstdekoration geeignet und dürfen nicht verzehrt werden. Wie sie sich genau von den Speisekürbissen unterscheiden, erklären wir Dir im nächsten Stichpunkt. Zudem werden die Kürbisse in unterschiedliche Kürbisarten mit jeweils mehreren Sorten unterteilt. Aktiv kultiviert werden heutzutage vor allem die Gartenkürbisse, die Moschuskürbisse und die Riesenkürbisse. Wir haben einige Kürbisarten und Sorten in der Grafik dargestellt. Sehr beliebte Speisekürbisse sind der Butternutkürbis oder der Hokkaido Kürbis ‘Uchiki Kuri’.

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7. Was ist der Unterschied zwischen Zierkürbis und Speisekürbis

Der Zierkürbis enthält den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin. Ursprünglich enthielten alle Kürbisse diesen giftigen Bitterstoff, im Laufe der Züchtung wurde er jedoch aus den kultivierten Speisekürbissen herausgezüchtet. Zierkürbisse sind daher nicht zum Verzehr geeignet!

Zier- und Speisekürbisse unterscheiden sich anhand der Sorten und anhand der Optik. Zierkürbisse sind häufig kleiner als Speisekürbisse, haben eine festere Schale sowie weniger und helleres Fruchtfleisch als Speisekürbisse. Aber auf das Aussehen ist nicht immer Verlass – es gibt auch einige Speisekürbisse, die mit ungewöhnlichen Formen und Farben überraschen.

Im Einzelhandel müssen Zierkürbisse als „Echte Zierkürbisse“ gekennzeichnet werden, sodass die Unterscheidung hier leicht ist.

Aufpassen musst Du, wenn Du Dein eigenes Saatgut aus selbst angebauten Speisekürbissen gewinnst. Es kann sein, dass Bestäuber, die Deinen Speisekürbis im Garten anfliegen zuvor an einer Blüte eines Zierkürbisses waren. Kommt es zu einer Kreuzung, dann können die Kürbisse im nächsten Jahr aus dem eigenen Saatgut den Bitterstoff Cucurbitacin enthalten. Du kannst es prüfen, indem Du eine sehr kleine Menge des Kürbisses roh probierst – schmeckt er bitter, dann musst Du das Fruchtfleisch sofort wieder ausspucken. Dieser Kürbis ist giftig und darf nicht verzehrt werden. Wichtig ist, diesen Test mit einem rohen Kürbis durchzuführen. Gekocht ist der bittere Geschmack nicht mehr so deutlich, aber der Bitterstoff Cucurbitacin ist dennoch erhalten.

Wenn Du ganz sicher sein möchtest einen genießbaren Speisekürbis im Garten anzubauen, solltest Du auf zertifiziertes Saatgut oder Jungpflanzen zurückgreifen.

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Zierkürbisse haben häufig auffällige Formen und Farben

8. Kann man bei einem Speisekürbis die Schale mitessen?

Die Schale der meisten Speisekürbisse ist sehr fest und wird normalerweise nicht mitgegessen. Werden die Kürbisse wie zum Beispiel der Buttnerutkürbis oder der Patissonkürbis für eine längere Zeit im Ofen gegart oder zur Suppe püriert, kann es möglich sein, dass die Schale weich genug ist und mit gegessen werden kann.

Junge Patissonkürbisse, auch als “Babypatisson” angeboten, haben sogar eine sehr weiche Schale, die einer Zucchinischale ähnelt. Diese kann gut mit gegessen werden. Bei Hokkaidokürbissen wird die Schale sogar recht häufig verzehrt, da sie dünner und weicher ist als bei anderen Sorten. Die Schale eines Muskatkürbisses ist oftmals sehr hart – dieser sollte dann besser im Vorfeld geschält werden.

Auf ganz besondere Art lässt sich der Spaghettikürbis zubereiten: Bei diesem Kürbis sticht man an einigen Stellen die Schale ein, bevor man ihn im Ganzen gart. Nach der Garzeit wird er halbiert und sein Fruchtfleisch zerfällt in viele Fäden. Seine Schale dient dann als natürlicher Teller und die Kürbisfäden können ausgelöffelt werden.

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Der Herz-Hokkaido ‘Amoro’ wächst sehr kompakt und hat eine feine, essbare Schale

9. Was sind die besten Schnitzkürbisse?

Grundsätzlich können aus allen Kürbissen lustige Gesichter geschnitzt werden. Aber es gibt doch ein paar Sorten, die sich besonders gut eignen. Die meisten Schnitzkürbisse zählen zu den Garten- und Riesenkürbissen. Zu den kleineren Schnitzkürbissen, angefangen bei 1 kg zählt der ‘Chucky’, oder der etwa 3 kg schwere ‘Neon’. Der Schnitzkürbis ‘Howden Biggie’ oder der ‘Cronus’ bringen etwa 15-20 kg auf die Waage. Falls es noch etwas größer sein sollte, eignet sich der Riesenkürbis ‘Big Max’ mit bis zu 50 kg besonders gut. Bei den essbaren Kürbissen lohnt es sich unbedingt, dass ausgeschnitzte Fruchtfleisch zu behalten und eine leckere, herbstliche Kürbissuppe zu kochen!

Neben einer großen Auswahl an Schnitzkürbissen gibt es auch zahlreiche Malkürbisse in verschiedenen Formen und Farben. Sie haben eine glatte Schale, die sich toll bemalen lässt. Besonders für Kinder sind Malkürbisse eine gute Alternative, auch ohne Messer lustige Gesichter auf Kürbisse zu zaubern. Aufpassen, nicht alle Malkürbisse sind essbar.

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Schnitzkürbisse gibt es in vielen verschiedenen Größen, Farben und Formen

10. Was sind die größten und kleinsten Kürbisse der Welt?

Aktueller Rekordhalter des schwersten Kürbisses der Welt ist anlässlich der Kürbis-Europameisterschaft im Jahr 2016 ermittelt worden. Der Riesenkürbis eines belgischen Züchters wog unglaubliche 1190,5 kg. Bei den meisten Rekordhaltern der Riesenkürbisse handelt es sich um die Sorte Atlantic Giant.

Zu den kleinsten Kürbisgewächsen zählt der Gartenkürbis ‘Spinning Gourd’ mit einer birnenförmigen Frucht und einer Länge von 5-7 cm. Sie sind eine sehr hübsche Zierde in herbstlichen Blumensträußen.

Von
Henrike
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