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Genussgarten® / 08. September 2020

Balkonkräuter pflanzen - 8 Tipps


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Frische Kräuter direkt vom Balkon auf den Teller. Ein Kräuterbalkon wird zum neuen Trend! Man braucht nicht immer einen Garten oder die große Dachterrasse, um Freude am Gärtnern zu haben. Balkonkräuter sind perfekt für alle, die sich an frischen Kräutergerüchen erfreuen und sich auch in den kälteren Monaten ganz einfach eine kleine grüne Oase auf den Balkon zaubern möchte. Wer Balkonkräuter pflanzen möchte, sollte dabei ein paar wichtige Tipps beachten.

1. Welche Kräuter eignen sich am besten für einen Balkon?

Für einen bunt gemischten Kräuterbalkon gibt es ein breites Sortiment, von mediterranen Küchenkräutern und heimischen Doldenblütlern wie Kresse und Petersilie bis hin zu Lauchgewächsen wie Knoblauch oder Schnittlauch.

Beim Anlegen eines Kräuterbalkons sollte man aber vor allem auf die Himmelsrichtung des Balkons achten, denn jedes Kraut hat unterschiedliche Eigenschaften und Vorlieben. Beispielsweise die mediterranen Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Majoran, Salbei und Lavendel lieben sonnige Standorte und fühlen sich auf Südbalkonen am wohlsten. Eine Ausnahme der mediterranen Kräuter ist das Basilikum, da es eher sonnige bis halbschattige Standorte bevorzugt.

Heimische Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Kresse oder Zitronenmelisse mögen sonnige bis halbschattige Standorte und eignen sich hervorragend für Ost- und Westbalkone.

Wer einen Nordbalkon hat, sollte Waldkräuter für seinen Balkon pflanzen, da sie schattige Standorte bevorzugen. Perfekt eignen sich dafür zum Beispiel Bärlauch, Kerbel und Waldmeister.

Unterscheiden kann man bei Balkonkräutern zudem in einjährige und mehrjährige Kräuter. Bei einjährigen Kräutern wie Basilikum kann man die Samen zum Ende des Jahres einsammeln, über den Winter aufbewahren und im Frühjahr wieder aussäen, um sich weiterhin an seiner Pflanze zu erfreuen. Mehrjährige Kräuter wie Schnittlauch kann man auf dem Balkon winterfest machen und im Frühjahr wieder zurückschneiden, um die Pflanze auch im zweiten Jahr zu genießen.

Viele tolle Kräuter sind auch bienenfreundlich und oft locken sie mit ihren duftenden Blüten Bienen und andere Insekten an, mit denen man sich selbst und den Nützlingen eine Freude macht.

2. Wie groß sollen die Gefäße für die Balkonkräuter sein?

Bei der Auswahl der Gefäße sollte man darauf achten, dass die Wurzeln der Kräuter sich gut entfalten können. Beispielsweise sind Gefäße, die 10 l fassen, passende Größen für 3 Kräutertöpfe.

Je nach Größe des Balkons kann man sich verschiedene Optionen aussuchen. Für kleinere Balkone eignen sich platzsparende Balkonkäste sowie Holzkisten, in die man mehrere Kräuter zusammen pflanzen kann. Für größere Balkone kann man schwere Ton- oder Terrakottatöpfe auswählen, die ästhetisch schön aussehen und Feuchtigkeit sehr gut speichern können. Bei den Pflanzgefäßen gibt es für die Kreativität keine Grenzen – verzierte Kannen und Kochtöpfe sind auch ideale Ergänzungen für den Kräuterbalkon – aber auch ganz einfache Kunststofftöpfe sind geeignet.

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Basilikum ‘Magic Blue®’ gehört zu den mediterranen Balkonkräuter Pflanzen.

3. Welche Kräuter kann ich zusammen pflanzen?

Wenn man seine Kräuter nebeneinander pflanzt, sollte man ein paar wichtige Regeln beachten: Bei Balkonkästen ist es empfehlenswert, nur einjährige Kräuter zusammen zu pflanzen und mehrjährige Kräuter anzulegen, damit das mehrjährige Kraut nicht gestört wird, wenn sein einjähriger Nachbar ausgegraben und ersetzt wird.

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Kräuter, die sich nicht gut miteinander verstehen, sind zum Beispiel Fenchel und Koriander, da die beiden unterschiedliche Präferenzen bezüglich des Standortes und der Bodenbedingungen haben. Ein gutes Team hingegen sind Basilikum und Rosmarin. Beide Kräuter kommen ursprünglich aus dem mediterranen Raum, weswegen die Umgebungsbedingungen schon mal sehr ähnlich sind. Der Vorteil an dieser Kombination ist, dass der Rosmarin eine positive Wachstumseigenschaft auf den Basilikum haben soll. Außerdem sagt man beiden Sorten nach, dass sie Fruchtfliegen und Mücken fernhalten.

Balkonkräuter Pflanzen wie Lavendel verbreiten herrliche Düfte.

4. Welche Erde und Düngung benutzt man für Balkonkräuter?

Wenn man Balkonkräuter pflanzen möchte, sollte man vorerst darauf achten, dass man in den Gefäßen ein Drainageloch integriert, um Staunässe vorzubeugen. Mit einem Abzugsloch, das mit Blähton, Kieselsteinen oder Tonscherben bedeckt ist, kann das Wasser stets abfließen und dennoch wird die Feuchtigkeit in den Töpfen gespeichert.

Wer bei seinen Kräutern mit zusätzlicher Nahrung etwas nachdüngen möchte, kann dafür einen Kräuter-Flüssigdünger oder auch normalen Blumen-Flüssigdünger verwenden. Jedoch sollte man seine Kräuter eher sparsam düngen, da sie nicht zu viel Stickstoff mögen. Auch organischen Dünger wie Brennnesseljauche oder Hornmehl kann man zum Düngen der Kräuter benutzen.

5. Wie kann man die Kräuter richtig gießen?

Die verschiedenen Kräuter haben auch unterschiedliche Vorgaben, was die gewünschte Wassermenge angeht. Allgemein lässt sich sagen, dass mediterrane Küchenkräuter eher weniger Wasser benötigen. Der ideale Zeitpunkt des Gießens ist morgens oder abends mit leicht abgestandenem Wasser. Außerdem kann man immer einfach mal die Fingerprobe machen: Fühlt sich die Erde noch feucht an, muss noch nicht gegossen werden.

Andere Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel und einige Minzen bevorzugen regelmäßigeres Gießen. Bei den winterharten Kräutern sollte man im Winter deutlich weniger gießen. Einmal im Monat ist in der Regel ausreichend.

6. Wie schneidet und erntet man die Balkonkräuter?

Um Balkonkräuter Pflanzen richtig zu ernten, sollte man auf den Zeitpunkt und das Schneiden des Krauts achten. Wenn man seine Kräuter in Gläsern, Dosen, oder im Gefrierfach aufbewahren möchte, ist zu empfehlen, die Kräuter an einem sonnigen Vormittag zu ernten, da das Aroma dann am stärksten ist.

Für den üblichen Küchengebrauch kann man aber jederzeit von den Kräutern ernten, indem man mit einem scharfen Messer oder Schere, einzelne Stiele entfernt. Wichtig ist nur, dass man beim Schneiden nur die Hälfte des Stieles abschneidet, sodass sich die Pflanze schnell wieder regenerieren kann.

Wichtige Ausnahmen bei der Ernte von Kräutern sind Sorten wie die Zitronenmelisse und Pfefferminze, da sie ab der Blütezeit den Geschmack verändern und nicht mehr zu genießen sind.

7. Welche Kräuter kann man überwintern?

Mehrjährige, winterharte Kräuter sind zum Beispiel Bärlauch, Meerrettich, Oregano, Rucola, Salbei und viele mehr. Diese Kräuter kann man mit ein paar einfachen Tricks winterfest machen und sich auch noch im nächsten Jahr dran erfreuen.

Da Blumentöpfe und Balkonkäste in der Regel ungeschützter sind als Beetbepflanzungen, brauchen die Kräuter eher einen Winterschutz. Winterharte Kräuter können mit Materialien wie Noppenfolie, Vlieshaube oder Jutesäcke ganz bequem auf dem Balkon überwintern. Der Vorteil an diesen Winterschützern sind grünere Pflanzen und mehr Ernteerträge über die kalten Wintermonate. Sie müssen lediglich einmal pro Monat an wärmeren, frostfreien Tagen gegossen werden, um den Winter zu überstehen.

Weniger frostresistente Kräuter wie Zitronenverbene, Lorbeer und Rosmarin überwintern lieber in hellen Treppenhäusern, Garagen und Wintergärten. Nach dem Winter müssen alle Kräuter einmal umgetopft und im Frühjahr zurückgeschnitten werden, damit sie sich in der neuen Gartensaison wieder in alter Frische entfalten können.

8. Wie verwende ich die Kräuter nach dem Ernten?

Egal, ob man die Kräuter in getrockneter Form oder frisch von der Pflanze schneidet, die Hauptverwendung ist in der Küche. Gewürzkräuter finden in den verschiedensten Gerichten ihren Platz und machen zum Schluss den feinen Unterschied. Gerade zum Herbst gibt es kreative Rezeptideen für herzhafte Rezepte wie Kürbis-Pasta mit Salbei und da Salbei ein winterhartes Kraut ist, kann man die Pflanze prima zum Winter anlegen. Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind Kosmetikideen, wie selbstgemachte Seifen. Die Möglichkeiten sind endlos!


Viel Spaß beim Gärtnern!


Von
Josephine
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