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Paprika pflanzen und pflegen


Von fruchtig süß bis feurig scharf - es gibt kaum ein Gemüse, das so viel geschmackliche Abwechslung bietet wie Paprika. Paprika pflanzen immer mehr Hobbygärtner*innen im eigenen Garten an und genießen nach der Ernte die knackigen Früchte bis in den Herbst hinein. Doch wie pflanzt und pflegt man Paprika, damit eine gute Ernte vom leckeren Gemüse sicher ist? Alles über die Pflanzung und Pflege von Paprika erfährst Du hier.

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Gewusst wie: Paprika pflanzen und pflegen ist ganz einfach.
Mit dem richtigen Wissen und etwas Übung gelingt die Pflege der Paprikapflanzen.


Ursprung der Paprika

Die Heimat der Paprika ist Mittel- und Südamerika. Die Pflanze zählt wie Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und die meisten Pfefferarten und zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Früchte der Paprika-Pflanze werden nach der Ernte als Gemüse oder wie Chili als Gewürz verwendet. Trotz so unterschiedlicher Namen wie spanischer Pfeffer, Peperoni oder Chili gehören die meisten bei uns erhältlichen Paprikaarten zur Gattung Capsicum annuum. Und sie haben noch eine Gemeinsamkeit. Im Prinzip enthalten alle Paprika, wenn auch in sehr unterschiedlichen Konzentrationen, das sogenannte Capsaicin. Je mehr Capsaicin eine Frucht hat, desto schärfer ist sie. Demnach ist vor allem bei Chili und Peperoni viel Capsaicin vorhanden. Wie scharf genau die unterschiedlichen Sorten sind kannst Du durch die Angabe Scoville erfahren.

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Paprika anbauen - Standort und Boden



Paprika anbauen gelingt am besten einen warmen, windgeschützten und sonnigen Standort. Ob Chili, Peperoni oder rote Paprika - wie Auberginen und Melonen benötigt die Paprika-Pflanze viel Wärme und Licht. Paprika ist wind- und frostempfindlich, weshalb die Lage geschützt sein sollte. Die verschiedenen Sorten kann man sowohl im Gewächshaus und im Beet als auch auf dem Balkon anpflanzen. Im Gewächshaus steht die Paprika natürlich etwas wärmer und geschützter, aber auch im Freiland im Beet lassen sich gute Orte für den Paprikaanbau finden. So fühlen sich Paprika auf einem geschützten und sonnigen Balkon, unter einem Vordach im Garten oder im Kübel auf einer überdachten Terrasse sehr wohl.

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Paprika Anzucht - Paprika selbst aussäen

Wer Paprika selber anziehen möchte, der benötigt, neben den Samen, für die Anzucht kleine Anzuchttöpfe oder Anzuchtschalen sowie eine nährstoffarme Anzuchterde. In einer nährstoffarmen Anzuchterde bilden die jungen Pflanzen starke Wurzeln aus. Für den Anbau im Gewächshaus kann die Aussaat ab Mitte Februar und für den Anbau im Freiland einen Monat später ab Mitte März beginnen. Bei der Aussaat ist auf hochwertiges Pflanzensaatgut zu achten. Hochwertiges Saatgut zeichnet sich durch eine hohe Keimwahrscheinlichkeit und Keimfähigkeit aus. Zudem sind die aus dem Saatgut entstehenden Pflanzen besonders vital und widerstandsfähig.

Die Samen werden in der mit Anzuchterde locker gefüllten Pflanzschale gleichmäßig verteilt ausgesät. Nun wird Erde über die Samen gestreut. Anschließend wird die Erde leicht angedrückt und gleichmäßig gut befeuchtet. Für eine konstante Feuchtigkeit im Anzuchtgefäß und nur wenig schwankende Temperaturen sorgt eine Plastikfolie, die in den ersten Tagen über die Schalen oder Töpfe gezogen wird. Der ideale Platz für die Anzucht ist eine sonnige, warme Fensterbank mit viel Licht. Die optimale Keimtemperatur für Paprikasamen beträgt 25 Grad Celsius.

Die Folienabdeckung sollte regelmäßig zum Lüften angehoben werden. Nach etwa zwei Wochen stoßen die ersten grünen Spitzen durch die Oberfläche. Nach rund vier Wochen zeigen sich neben den Keimblättern die ersten Laubblätter an den Sämlingen. Jetzt kannst Du die jungen Paprikapflanzen pikieren und an einem warmen, hellen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit weiter kultiviert werden. Zeigt sich beim Pikieren, dass die Wurzeln noch nicht stark ausgebildet sind, sollte die junge Paprikapflanze noch eine Weile in der Aussaatschale gezogen werden. Je stärker die Wurzeln ausgebildet sind, umso besser verträgt eine junge Paprikapflanze nährstoffreiche Erde.


Paprika pflanzen

Vorgezogene Paprikapflanzen können ab etwa Ende April in einem unbeheizten Gewächshaus eingepflanzt werden. Auf dem Balkon und im Garten sollten die jungen Pflanzen frühestens nach den Eisheiligen ab Mitte Mai, besser erst gegen Ende Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, gepflanzt werden.

Der Pflanzabstand bei Paprika beträgt ca. 40 bis 50 cm in der Reihe und zwischen den Reihen gut 60 cm. Es empfiehlt sich, gleich beim Einpflanzen einen Bambusstab neben die Paprikapflanze in die Erde zu stecken, an den die Paprika später angebunden werden kann. Kleiner Tipp für Fortgeschrittene: Für einen warmen Boden im Freiland sorgt eine schwarze Mulchfolie, mit der die Pflanzreihen abgedeckt werden. Die vorgezogenen Pflanzen werden dann einfach in kleine Schlitze in der Folie gepflanzt. Die Mulchfolie hält zudem die Feuchtigkeit zurück und verzögert das Austrocknen des Bodens.

Mini-Paprika pflanzen Hobbygärtner gerne in Pflanzkübel für den Balkon oder die Terrasse. Snack-Paprika der Sorte "Lubega Mini Red" mit einer Wuchshöhe von ca. 40 - 50 cm eignen sich sehr gut für die Kultivierung in Pflanztöpfen. Sie liefern knackige Paprika für den Snack zwischendurch oder einen frischen Sommersalat.

Mini-Paprika pflanzen unterscheidet sich nicht von der Pflanzung anderer Paprikasorten. Als Substrat kann im Handel erhältliche Gemüse- oder auch Blumenerde verwendet werden. Beim Einpflanzen arbeitet man etwas Langzeitdünger ein. Die Pflanzkübel sollten an einem sonnigen und vor Wind und Regen geschützten Platz aufgestellt werden.


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Mini-Snack-Paprika 'Lubega® Mini Red'
Wenn schon Gemüse, dann doch bitte so etwas interessantes - und dazu auch noch aus dem eigenen Garten oder vom Balkon!


Paprika pflegen

Paprika wachsen relativ langsam und bleiben im Wuchs deutlich keiner als Tomaten. Dennoch sollten die Pflanzen im Freiland oder Kübel an einen Bambusstab oder anderen Pflanzstab locker angebunden werden, damit sie bei Wind nicht umknicken. Paprika pflegen bedeutet vor allem regelmäßig gießen. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht austrocknen. Werden sie zu trocken, werfen sie Blüten und Früchte ab. Am besten macht man die Fingerprobe: Ist die Erde noch feucht, braucht man nicht gießen. Ist sie bereits trocken, kann wieder nachgegossen werden. Überschüssiges Wasser, das sich im Übertopf anstaut, muss entfernt werden, damit die Wurzeln nicht zu faulen beginnen. Etwa alle 14 Tage werden die Pflanzen mit ein wenig Flüssigdünger nach Vorschrift des Herstellers im Gießwasser gedüngt werden. Alternativ kann der Paprika mit einer selbst hergestellten Pflanzenjauche beispielsweise aus Brennnesseln oder ab etwa Mitte Juni bis Ende August zwei bis dreimal mit einem organischen Gemüsedünger gedüngt werden.

Paprikas benötigen viel Wasser
Im Gewächshaus, auf dem Balkon und im Garten sollten die Pflanzen im Sommer täglich gegossen werden.

Gärtnertipp für höheren Ertrag

Paprika bildet in der Gabelung zwischen dem ersten Seitentrieb und dem Haupttrieb die sogenannte Königsblüte. Die Königsblüte kann ausgebrochen werden, um das Trieb- und Blattwachstum der Paprikapflanze anzuregen. Dadurch wird in der Regel ein höherer Ertrag erzielt.

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Königsknospe bei Paprikas ausbrechen

Volmary QuickTipps
Königsknospe bei Paprikapflanzen ausbrechen - jetzt unser YouTube Video anschauen!


Paprika ernten

Ab etwa Mitte Juli kannst Du die ersten grünen Paprika im Gewächshaus ernten. Voll ausgereifte Paprika benötigen etwas mehr Zeit. Bei ausreichend Licht sind sie im Gewächshaus ab etwa Ende Juli erntereif. Die Erntezeit endet im Gewächshaus abhängig von der Temperatur Ende Oktober / Anfang November. Bei Temperaturen von weniger als 17 Grad Celsius wächst Paprika kaum noch. Für Paprika auf Terrasse, Balkon und im Garten beginnt die Erntezeit etwa Mitte bis Ende August und dauert bis in den September. Paprika zu ernten, ist auf dem Balkon und im Garten bei milden Temperaturen bis in den Oktober hinein möglich.

Achtung: Empfindliche Triebe!

Die Triebe der Paprikapflanze sind relativ empfindlich und brechen leicht. Werden die Früchte wie Äpfel gepflückt, können die Triebe beschädigt werden. Die Früchte der Paprika sollten daher mit einem sehr scharfen Messer oder besser mit einer scharfen Schere abgeschnitten werden.

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Schädlinge bei Paprikas

Der Paprika kann von einer Reihe Schädlingen befallen werden. Blattläuse saugen gerne an Blättern und Trieben. Als Folge können sich Viren und der Rußtaupilz auf dem Honigtau der Läuse ausbreiten. Weitere Schädlinge sind die Obstbaumspinnmilbe oder rote Spinne, weiße Fliegen, Rüsselkäfer, Schnecken, Wanzen und Trauermücken. Zwischen den Pflanzen aufgestellte Töpfe mit Lavendel, Knoblauch, Salbei oder Bohnenkraut können helfen, die Schädlinge von der Paprikapflanze fernzuhalten. Natürliche Fressfeinde der Schädlinge sind Schweb- und Florfliegen, Marienkäfer, Laufkäfer und Wespen. Wenn das natürliche Gleichgewicht stimmt, sind die Fressfeinde in jedem Garten und nicht hermetisch abgeschlossenen Gewächshäusern in ausreichender Zahl vorhanden.

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