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Bodendecker pflanzen und pflegen


Bodendecker pflanzen und pflegen

Der Begriff Bodendecker umfasst verschiedene Pflanzen, welche sowohl krautig als auch verholzend wachsen. Mit diesen robusten und mehr in die Breite austreibenden Gewächsen lassen sich Böden flächendeckend begrünen, sortenabhängig bilden manche auch aparte Blüten aus.

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Flächendeckende Begrünung: ganz einfach mit Bodendeckern!
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Eigenschaften & Standorte

Zu den wichtigsten Eigenschaften der Bodendecker gehört deren Wuchsform. Denn Bodendecker wachsen nicht in die Höhe, sondern kriechend und bedecken, wie der Name schon vermuten lässt, nach und nach den Boden. Bodendecker schützen die Erde vor allzu starken Temperaturschwankungen. Aufgrund der überwiegend genügsamen Eigenschaften sind normalerweise keine intensiven Pflegemaßnahmen notwendig. Deshalb sind Bodendecker ideal für brach liegende Gartenflächen, auf denen Pflanzen mit höheren Ansprüchen nicht gedeihen.

Darüber hinaus lassen sich mit diesen Gewächsen exponierte Böschungen vor weiterer Erosion bewahren. Mit ihren oft weit verzweigten Wurzeln lockern Bodendecker das Erdreich auf und halten es im Idealfall frei von Unkraut. Aus den abgestorbenen Blättern und Blüten der flächendeckenden Pflanzen entsteht im Laufe der Zeit Humus, welcher optimale Voraussetzungen für das Leben im Boden kreiert. Außerdem decken die Gewächse den Boden so gut ab, dass nur wenig oder gar kein Unkraut durchkommen kann. Da die meisten Bodendecker sehr robuste Pflanzen sind, kommen bestimmte Sorten auch mit schattigen Bereichen unter Gehölzen zurecht. Mit den Gewächsen lassen sich aber auch größere Rabatte in sonniger und halbschattiger Lage begrünen. Außerdem machen sich diese gut als Einfassung für Blumenbeete und Rasenflächen im Garten.

Bei der Auswahl der Sorte muss man auf die Anforderungen des Bodendeckers achten, die sie an die Standortbedingungen stellt, damit er sich wohlfühlt und üppig wächst. Während beispielsweise die Fetthenne tolerant gegenüber Hitze und Trockenheit ist und sich damit hervorragend als Bodendecker für einen Steingarten eignet, bevorzugen andere Bodendecker einen halbschattigeren Standort.

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Ein wahres Blühwunder: die Purpur-Fetthenne 'Cloud Walker'
Als Mitglied der Sedum Pflanzenfamilie ist diese Purpur-Fetthenne mit ihren rosa Blüten eine echte Schönheit unter den Bodendeckern.


Immergrüne Bodendecker

Winterharte und immergrüne Bodendecker sorgen selbst während der Herbst- und Wintermonate für begrünte Bereiche im Garten, wohingegen sich andere Pflanzen bereits in den Winterschlaf verabschiedet haben. Der Efeu ist ein besonders winterharter und anspruchsloser Bodendecker, der stark rankend und schnell wächst. Efeu kommt auch mit sehr schattigen Standorten zurecht und bildet dunkelgrüne, glänzende und leicht marmorierte Blätter aus. Dagegen ist die Japansegge hervorragend für halbschattige Plätze geeignet und macht sich auch sehr gut als Einfassung für Blumenbeete. Die aparte Blattschmuckpflanze ist recht ausdauernd, genügsam und pflegeleicht. Jedoch neigt das Ziergras zu wucherndem Wachstum, deshalb sollte ein ausreichendes Platzangebot zur Verfügung stehen. Dagegen bevorzugt der Hauswurz exponierte Standorte mit viel Lichteinfall. Deshalb ist der Hauswurz wie die Fetthenne eine ideale Pflanze für den Steingarten, da es dort sonnig und trocken ist. Die Polsterstaude ist sehr anspruchslos und hat sich bis zu den Alpen hinaus verbreitet. Dementsprechend ist die Bergpflanze äußerst winterhart und kommt auch mit niedrigen Frosttemperaturen problemlos zurecht. Da auch sehr heiße Temperaturen und trockene Bedingungen gut vertragen werden, muss der Hauswurz in den Sommermonaten nur selten gegossen werden. Die Kriechspindel ist nicht nur immergrün, sondern bildet auch grün-weiß oder grün-gelb gemusterte Blätter aus, die apart im Sonnenschein leuchten. Da diese Kletterpflanze eher langsam wächst, stellt sie eine passende Alternative zum Efeu dar, wenn das Platzangebot eher begrenzt ist.

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Ein echter Hingucker: Kriechender Günsel 'Black Scallop'
Der kriechende Günsel ist eine sehr robuste, pflegeleichte Staude, die vor allem durch ihre interessant gefärbten Blätter als idealer, kontrastreicher Bodendecker zum Einsatz kommt.



Kräuter als Bodendecker

Wenn essbare Kräuter als Bodendecker angepflanzt werden, dann lassen sich die zu füllenden Flächen in kleine Gewürzgärten verwandeln. Der Thymian (z.B. Zitronenthymian 'Limone') hat sich als Wildkraut weit verbreitet und ist sehr winterhart, deshalb ist das Gewächs unempfindlich gegenüber Frösten in hohen Berglagen. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standortbedingungen und verträgt auch trockenere Perioden. Ebenfalls für sonnige Standorte geeignet ist das Eiskraut, welches als knackige Salatgarnierung punktet. Bei der ebenfalls sonnenhungrigen Kapuzinerkresse sind sowohl die Knospen als auch die Blüten essbar. An schattigen gleichmäßig feuchten Plätzen mit humosem, nährstoffreichem Boden gedeiht der Bärlauch (z.B. Bärlauch 'Gismo'), dieser stellt einen guten Ersatz für Knoblauch dar und verbessert mit seinem milden Geschmack Salate und Pestos. Die Minze (z.B. Marokkanische Minze 'Marokko') mag es ebenfalls gleichmäßig feucht und bevorzugt sonnige bis halbschattigen Standort und lässt sich für die Zubereitung von Tee, für Auszüge und Öle verwenden. Im lichten Schatten von Gehölzen fühlt sich auch der Waldmeister (z.B. Waldmeister ' Sterntaler') wohl, der sehr variabel ist und für die Herstellung von Maibowle, Likör, Sirup und Pudding genutzt wird.

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Minze eignet sich hervorragend als Bodendecker. Aber Achtung!
Bei Minze sollte man aufpassen, dass sie in ihrem vorgesehenen Bereich bleiben, da Minzen gerne wuchern. Eine Wurzelsperre könnte da helfen.


Blühende Bodendecker

Ein blühender Bodendecker ist nicht nur eine attraktive Zierde im Garten. Seine Blüten locken auch Honigbienen an. Deshalb sind die Sorten mit Blüten für Bienenliebhaber eine gute Alternative zu nicht blühenden Bodendeckern.

Zu den empfehlenswerten Bodendeckern für Steingärten und Trockenmauern gehören z.B. das Steinkraut und das Blaukissen, die Gänsekresse und die Schleifenblume, allesamt besonders ausdauernde und mehrjährige Polsterstauden. Dieser Bodendecker bilden ab April unzählige Blüten aus, die bei sonnigen Standortbedingungen zu einem wahren Blütenteppich werden können.

Sehr schön anzusehen, sind auch die Blüten der pflegeleichten Fetthenne, die auch unter dem Namen „Sedum“ bekannt ist. Die Blütezeit der Fetthenne ist von Juli bis August, die Blütenfarbe variiert je nach Sorte, möglich sind weiß, rosa und rot. Das Sedum mag seinen Standort sonnig und trocken, verträgt aber auch Halbschatten. Das Purpurglöckchen (z.B. Purpurglöckchen 'Paris') ist ebenfalls ein blühender Bodendecker, dessen filigrane Blüten vom Frühling bis zum Sommer den ganzen Boden bedecken. Bei der Blütenfarbe stehen rot, rosa und cremeweiß zur Auswahl. Neben ihren Blüten zieren sie mit attraktiven Blattfarben, von Silbrig-Violett, Dunkelbraun und Karamellbraun über Kupferrot bis hin zu frischem Limonengelb. Je nach Sorte bevorzugen sie sonnige bis halbschattige Standorte ohne dauerhafte Staunässe.

Besonders robust und pflegeleicht ist der Storchschnabel, der über seinem dichten Blätterdach im Juni zahlreiche weiße, rosa oder auch leuchtendblaue Blüten bildet. Einige Storchnabelsorten erfreuen zudem noch durch eine warm leuchtende Herbstfärbung ihres Laubes oder sind sogar wintergrün. Der Storchschnabel (z.B. Storchschnabel 'Rozanne') ist sehr robust und vielseitig, es gibt Arten für sonnige und schattige Standorte, genauso wie für feuchte oder trockene Böden.

Auch Kräuter sind ausgesprochen insektenfreundlich. Mit ihren Blättern dienen sie einigen Schmetterlingsraupen als Nahrungsquelle und mit ihren Blüten locken sie sowohl Bienen als auch verschiedene Falter in den Garten.

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Winterhartes Purpurglöckchen 'Shanghai
Heuchera, auch Purpurglöckchen genannt, ist der Inbegriff einer Blattschmuckpflanze. Diese Pflanze ist ein Dauerblüher mit kontrastreichen weißen Blüten und violettem Laub.


Pflege

Die Pflege des Bodendeckers hängt von der Pflanze ab. Während die meisten Bodendecker relativ anspruchslos und pflegeleicht sind, kann zum Beispiel bei dem ein oder anderen Kraut etwas mehr Aufmerksamkeit von Nöten sein. Da viele Bodendecker ein eher flaches Wurzelwerk ausbilden, sollte man im Pflanzjahr in Trockenperioden mindestens einmal wöchentlich durchdringend wässern. Auch beim Unkraut jäten oder Harken muss man vorsichtig sein und sollte den Boden nur sehr flach bearbeiten. Denn durch die Beschädigungen der Wurzeln verzögert sich das Wachstum der Pflanze, sodass es deutlich länger dauert, bis ein dichter und grüner Pflanzenteppich entstanden ist. In der Anfangszeit kann es passieren, dass sich Unkraut zwischen den Bodendeckern ausbildet.

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Diese Störenfriede müssen laufend gejätet und entfernt werden. Um eine gute Stickstoffversorgung dauerhaft zu garantieren, sollten Hornspäne gleichmäßig in den Erdboden eingearbeitet werden. Dieser Arbeitsschritt erfolgt stets vor dem Ausbringen des Rindenmulchs. Auf diese Weise können die Bodendecker hervorragend gedeihen.

Je dichter die Bodendecker im Laufe der Zeit wachsen, desto weniger bildet sich Unkraut aus.

Damit sich in den ersten Jahren nach dem Pflanzen kein Unkraut einnistet, bietet sich das Auslegen einer dicken Schicht Rindenmulch an.


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