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Gärtnertipps: Pflanzen & Pflegen / 07. April 2016

Was Erde und Kompost im Garten bewirken

von Bernd

Voll geerdet

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was sich in dunkler Erde tummelt? Allein in einer Handvoll Boden können sich mehr Lebewesen aufhalten, als es Menschen auf der Erde gibt. Den Großteil davon bilden Bakterien, Pilze und Algen, gefolgt von Milben, Springschwänzen und Borstenwürmern, Regenwürmern, Schnecken und Asseln.

Wo sich so viel Leben regt, da lohnt es sich, einmal genauer nachzuschauen, oder? Also, Ärmel hochgekrempelt, Handschuhe ausgepackt, jetzt buddeln wir in der Erde.

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Vom Bio-Abfall zur Erde

Durch das Anlegen eines Komposthaufens werden Abfälle aus Garten und Küche in reifen Kompost umgewandelt – und das alles mithilfe der vielen kleinen Lebewesen und Mikroorganismen, die wir eingangs erwähnten. Sie zersetzen die Abfälle und scheiden ein Material aus, das wiederum wertvoller Dünger für Pflanzen ist.

Die Kompostierung ist übrigens ein gesunder und biologischer Verrottungsprozess und kein Verfaulen von irgendwelchen Grünabfällen. Reifer Kompost stinkt nicht und unterscheidet sich optisch nicht von fruchtbarer Erde. Er ist humusreich, was bedeutet, dass er Wasser und Mineralien bindet und somit beispielsweise die Struktur von besonders sandigen oder lehmigen Böden für die Bepflanzung optimiert. Als leichter Dünger belebt er die Beete vieler Freilandgärtner durch Regenwürmer sowie andere kleinste Lebewesen und reichert ihn mit Nährstoffen an. Erstere werden auch als Baumeister der Böden bezeichnet und sind dabei von besonders großer Bedeutung.

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So einen Komposthaufen kann man übrigens ganz einfach selbst anlegen, man muss nur wissen wie. Interessiert?

Außer im Winter kann jederzeit mit dem Kompostieren begonnen werden. Für kleinere Gärten und Terrassen eignen sich die im Handel erhältlichen Komposttonnen oder auch Wurmkisten. Bei einem großen Garten mit ausreichend Platz kann man selbst einen Komposthaufen bauen. Suchen Sie sich eine Ecke aus, die möglichst windgeschützt und nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Dann kann es schon losgehen.

Was darf auf einen Komposthaufen?

Kompostierfreundlich sind sämtliche organische Abfälle aus Garten und Küche, wobei Reste von gekochten und fettigen Speisen dagegen nicht auf den Komposthaufen sollten. Sie verhindern, dass er gut durchlüftet ist und ziehen zudem Ratten an.

Auf die Plätze, fertig – Kompost!
An Ihrem Kompostplatz (Fläche von ungefähr anderthalb Meter) sollte der Boden zunächst aufgelockert und mit einer zirka 20 Zentimeter dicken Schicht aus Zweigen (nur grob zerkleinert) bedeckt werden. Das dient dazu, dass der Komposthaufen immer gut durchlüftet ist und so nichts anfängt zu gammeln, denn ein Kompost darf nicht stinken! Wenn genügend Kompostmaterialien aus Garten und Küche gesammelt sind, können diese gut zerkleinert und vermengt in mehreren Schichten auf den Zweigen verteilt werden. Zwischen zwei einzelnen Abfallschichten sollte bereits reifer Kompost (falls nicht vorhanden alternativ Kompoststarter aus dem Handel) gemischt werden. Höher als 1,5 Meter sollte Ihr Komposthaufen nicht werden. Als oberste Schicht wird er zum Schluss mit Laub oder etwas Grasschnitt bedeckt. Und voilà: der Haufen ist fertig.

Wie muss der Komposthaufen gepflegt werden?
Wichtig ist, dass der Komposthaufen immer leicht feucht und gut belüftet ist. Deshalb darf er auf keinen Fall in einem an allen Seiten geschlossenen Behälter oder auf einem festen Boden wie Stein oder Beton angelegt sein. Wenn Luft fehlt und der Kontakt zum Untergrund nicht besteht, sterben Kleinlebewesen wie Regenwürmer ab.

Feuchte Materialien wie Grasschnitt sind wichtig für den Verrottungsprozess, denn Kleinlebewesen benötigen Feuchtigkeit. In zu großen Mengen können sie aber auch zu Fäulnis führen. Dann stinkt‘s! Solche Materialien sollten daher immer nur dünn untergemischt werden.

Wann ist der Kompost reif?
Zunächst wird das organische Material abgebaut („heiße Rottephase“ oder „Hygienisierung“), bei der es im Komposthaufen bis zu 60°C warm werden kann. Nun sind alle Keime abgetötet und die Temperatur sinkt wieder. Jetzt besiedeln auch Kleinlebewesen und Mikroorganismen den Haufen. Diese bauen nun die verschiedenen Humusverbindungen auf. Der gesamte Prozess kann bis zu einem Jahr dauern. Dann kann der feine, reife Kompost als Dünger für Ihre Gemüse- oder Blumenbeete verwendet werden.

Ausbringen
Wichtig: Vor dem Ausbringen sieben Sie die grobe Erde, um die großen Brocken zu zerkleinern. Anschließend können Sie die gesiebte Erde ca. 3-5 cm dick auf Ihre Beete aufbringen und dann einarbeiten.

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Von
Bernd
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