MENÜ
PH-Tomaten-selber-trocknen-Titel-1024x687.jpg
Gemüse / 01. August 2016

Tomaten selber trocknen

von Arne

Hast Du auch gerade eine Tomatenschwemme? Herrlich, oder? Knallbunter Tomatensalat, Pasta-Sauce mit frischen Früchten, Caprese endlich auch mal in lecker – die Verwendungsmöglichkeiten von Tomaten direkt vom Strauch sind endlos. Außerdem ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, den Überfluss an Gemüse zu nutzen und es für die kommenden Monate haltbar zu machen. Schmeckt genial und spart später auch noch reichlich Geld. Unsere Tomatenmarmelade hatten wir Dir ja schon gezeigt, doch wie wäre es, wenn wir auch unsere eigenen getrockneten Tomaten hätten?

Denn mal ehrlich: Die eingelegten aus dem Supermarkt sind doch oft eher zäh und schmecken in erster Linie nach Essig und Geschmacksverstärker; und die vom Antipasti-Stand auf dem Wochenmarkt, schön und gut, aber bei den Preisen, die die da mittlerweile aufrufen, konnten wir in letzter Zeit immer öfter nur noch kurz trocken husten… Also: Selbst ist der Gärtner!

Tomaten selber trocknen

Um an selbstgetrocknete Tomaten zu kommen, gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten: Echte Profis holen ihren Dörrautomaten aus dem Schrank, hochinteressierte und- motivierte Gelegenheitstrockner funktionieren ihren Backofen um. Die dritte Möglichkeit: Tomaten – wie im Süden – einfach direkt in der Sonne trocknen lassen. Da die Profis vermutlich schon Bescheid wissen, lassen wir das Dörrgerät im Schrank und konzentrieren uns auf Ofen und Sonne. Und so geht’s:

Im Ofen getrocknete Tomaten in sechs Schritten

  1. Eine fleischige und ertragreiche Tomatenpflanze wie unsere neue ‘Buffalosteak veredelt’ abernten und die Früchte gründlich waschen.
  2. .Die Tomaten in 1 cm dicke Scheiben schneiden, in eine Salatschüssel geben und ordentlich salzen.
  3. Nach 30 Minuten das Wasser abgießen und die Tomatenscheiben mit einem Tuch trocken tupfen.
  4. Früchte auf ein Backblech legen und mit Olivenöl beträufeln.
  5. Ab in den Ofen! Zunächst für eine Stunde bei 150°C, dann herunterschalten auf 80°-90°C.
  6. Die weitere Dauer variiert stark je nach Sorte und dicke der Scheiben, insgesamt solltest Du um die 5 Stunden einplanen. Behalte sie auf jeden Fall im Auge, damit sie nicht verbrennen. Du kannst den Ofen am Ende einfach ausschalten und den Tomaten noch eine Nacht im warmen Ofen gönnen. Die Tomaten sind fertig getrocknet, wenn sie eine ledrige Konsistenz haben und nicht mehr feucht sind – aber auch nicht knusprig.

Tomaten grün ernten Story.jpg

Sonnengetrocknete Tomaten

Für den, der es lieber etwas archaisch mag, haben wir noch eine besonders nachhaltige Methode: das Trocknen der Tomaten in der Sonne. Zugegeben, so richtig gut funktioniert das hierzulande wirklich nur im Hochsommer. Und jetzt, wo es nachts auch schon wieder recht feucht wird, oder auch mal regnet, sollten die Früchte ggf. sogar dann besser hereingeholt werden. Ansonsten verfährst Du einfach wie in Schritt eins bis vier beschrieben, lässt aber das Olivenöl weg. Und so geht es dann weiter:

  • Mit einem feinen Netz aus dem Baumarkt vor interessierten Insekten und Feinschmeckervögeln schützen.
  • Das Gitter an das sonnigste Plätzchen stellen, das Du bei Dir finden kannst. Perfekt, wenn dort auch noch ein leichtes Lüftchen weht. Die Früchte gelegentlich wenden
  • Nach drei bis fünf Tagen sollten die Tomaten auf Druck hin keine Flüssigkeit mehr abgeben und sind dann fertig zum Verzehr bzw. zur Weiterverarbeitung


Getrocknete Tomaten lagern

Wenn die Tomaten getrocknet sind – und die Verkostung überhaupt überstanden haben – verpackst Du sie am besten luftdicht und lagerst sie an einem kühlen Ort. Du hast ein Vakuumiergerät? Noch besser! Und am allerbesten: Du verarbeitest Deine selbstgetrockneten Tomaten direkt weiter zu Antipasti oder Pesto Rosso.

PH-Antipasti-getrocknete-Tomaten-871x580.jpg

Antipasti und Pesto aus getrockneten Tomaten

Der Plan ist bei beiden Varianten der gleiche: länger haltbar machen durch das Bedecken mit Olivenöl. Fangen wir mit den Antipasti an.
Einfacher geht’s nicht: die getrockneten Tomaten in ein steriles Marmeladenglas (mit kochendem Wasser ausspülen) geben, gehackten Rosmarin ‘Blue Winter’, Thymian ‘Mystic Lemon’ und Knoblauch dazu und mit gutem Olivenöl auffüllen, bis alles bedeckt ist. Nach ein paar Tagen hat das Öl den Kräutergeschmack aufgenommen, dann schmeckt’s am besten.

Für das Pesto brauchst Du:

  • zwei Hände voll getrockneter Tomaten
  • eine Hand voll Basilikumblätter ‘Tauris®’
  • 50g Pinienkerne, Cashews oder Mandeln
  • 50g Parmesan
  • eine Knoblauchzehe ‘Therador’
  • 100ml Olivenöl
  • je eine Prise Salz und Pfeffer

So geht's:

Einfach alles pürieren, in ein steriles Glas füllen und mit Olivenöl bedecken. Beide Varianten halten sich so im Kühlschrank für einige Wochen.

Für welche Variante Du Dich auch entscheidest – Du kannst so oder so von Dir behaupten, selbst getrocknete Tomaten aus dem eigenen Garten in der Küche zu haben. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen …

Von
Arne
Mehr von Arne
Christrose, Schneerose, Lenzrose. Was ist der Unterschied?
Ist das jetzt eine Christrose oder eine Lenzrose? Oder doch eine Schneerose? Zugegeben, manche Begriffe in der Pflanzenwelt bedürfen einer Erklärung. Worin die Unterschiede…

Weiterlesen
Dein Kommentar*
Dein Kommentar*
Name + E-Mail*
Name + E-Mail*
Webseite
Webseite
Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder